Maltechniken in der Seidenmalerei

Übersicht von Maltechniken in der Seidenmalerei 

Die Seidenmalerei gehört zweifelsohne zu den sehr kreativen Hobbys, die es auch Anfängern und eher ungeübten Malern ermöglicht, einzigartige Kunstwerke herzustellen.

Dabei gibt es unterschiedliche Techniken, die bei der Seidenmalerei zur Anwendung kommen.

Anzeige

 

 

Hier eine Übersicht über diese Maltechniken in der Seidenmalerei:

 

 

        Nass auf Trocken.

Bei dieser Maltechnik wird auf trockener Seide gemalt. Zudem wird Farbe immer erst dann aufgetragen, wenn die vorher gemalten Farbflächen ebenfalls getrocknet sind. Dadurch vermischen sich die Farben nicht und es entstehen keine Farbverläufe, sondern klare Konturen. Um das Trocknen der Farben zu beschleunigen, können die aufgetragenen Farben trockengeföhnt werden.

 

        Nass auf Nass.

Wird mit dieser Maltechnik gemalt, entstehen Farbverläufe und weiche Übergänge. Die Seide wird grundiert oder mit Wasser angefeuchtet und in feuchtem Zustand bemalt. Um die Seide feucht zu halten, können bereits getrocknete Stellen mit einem nassen Wattebällchen wieder befeuchtet werden.

 

 

        Salztechnik.

Hierbei wird Salz auf die noch nasse Farbe gestreut, das die Farbe aufsaugt und zu hellen Stellen führt. Neben speziellem Seidenmalsalz kann auch feinkörniges Kochsalz oder grobkörniges Brezelsalz verwendet werden. Wenn die Farbfläche vollständig getrocknet ist, wird das Salz vorsichtig wieder entfernt.

 

 

        Konturentechnik.

Bei der Konturentechnik grenzt das sogenannte Gutta, das farblos oder in verschiedenen Farbtönen erhältlich ist, Farbflächen voneinander ab. Dazu werden zunächst Linien oder die Konturen des Motivs mit dem Konturenmittel nachgezeichnet.

Nach einer Trocknungszeit von etwa drei bis vier Stunden können die Flächen ausgemalt werden, wobei es ausreicht, die Flächen bis etwa 0,5cm vor der Linie zu füllen, weil die Farbe von selbst bis zu der Linie fließt. Sind alle Farbflächen ausgemalt, wird die Malerei durch Bügeln auf der linken Seite fixiert und das Konturenmittel anschließend mit Feinwaschmittel ausgespült.

  

        Wickel- und Bindetechnik.

Bei der Wickeltechnik wird die Seide zunächst der Breite und danach der Länge nach zusammengerafft, anschließend kann die Seide noch in sich gedreht werden. Die Seide wird fixiert und bemalt, wobei ein Zusammendrücken mit den Fingern und ein Anfeuchten der Seide bewirkt, dass die Farbe auch nach innen fließt und sich die aufgetragenen Farben vermischen.

Nach dem Trocknen der Farbe wird der Stoff ausgebreitet und das Ergebnis wird sichtbar. Einem ähnlichen Prinzip folgt die Bindetechnik, bei der die Seide mit Schnüren abgebunden wird.

 

        Wachstechnik.

Wachs hat eine ähnliche Wirkung wie Konturenmittel, das heißt, die Stellen, die mit Wachs bedeckt sind, werden nicht eingefärbt. Nach Abschluss der Malerei wird die Seide zwischen mehrere Lagen saugfähiges Papier gelegt und das Wachs herausgebügelt.

 

 

        Auswasch-Technik.

Mithilfe dieser Technik können bemalte Flächen ausgewaschen werden, die aufgetragene Farbe wird also wieder abgenommen. Dazu wird mit Wasser oder Alkohol in die noch feuchte Farbfläche gemalt, wobei umso mehr Farbe ausgewaschen wird, je öfter in die Fläche gemalt wird.

 

 

        Imprägniertechnik.

Diese Technik empfiehlt sich insbesondere bei aufwändigen und schwierigen Motiven. Aus Gutta und Waschbenzin im Verhältnis 1:20 wird eine Mischung erstellt, mit der die Seide grundiert und zeitgleich imprägniert wird. Nach dem Trocknen bewirkt die Grundierung, dass die Seide ähnliche Eigenschaften wie Zeichenpapier aufweist und entsprechend einfach bemalt werden kann.

Mehr Anleitungen und Tipps zu Seidenstoffen und Seidenmalerei:

Thema: Übersicht von Maltechniken in der Seidenmalerei

-

Übersicht:
Fachartikel
Verzeichnis
Über uns


seidenstoffe98

Redakteure
FB/Twitter

2 Gedanken zu „Maltechniken in der Seidenmalerei“

  1. Ich bin an präzisen Anleitungen zum Konturenmalen mit Gutta oder Alternativen interessiert. Die von mir bisher benutzte Gutta scheint alt zu sein, auch die neuerlich gekauften Konturmittel – die Linien werden nicht mehr fein genug, bei Verdünnung gibt es Tropfen. Das schien früher (vor einigen Jahren) nicht so das Problem zu sein.
    Beste Grüße und Danke
    HK

  2. Hallo, hatte letztes WE mit meinem Enkel ein wunderschönes Seidentuch gestaltet, mein Problem ist das Salz…auch wenn ich es noch auf das nasse Tuch gebe, bekomme ich nicht diesen Effekt…was mache ich falsch
    mfg Christine

Kommentar verfassen