Infos und Tipps zu Fensterbildern aus Seide
Die Seidenmalerei ist ein sehr beliebtes Hobby. Unterschiedliche Techniken ermöglichen, dass aus dem weißen Seidengewebe im Handumdrehen dekorative und einzigartige Wandbilder, Tücher und Schals, Krawatten, Vorhänge oder Kissenhüllen entstehen. Für die Seidenmalerei spricht außerdem, dass sich die benötigten Materialien in Grenzen halten.
Eine Form von hübschen Seidenmalereien, die in den vergangenen Jahren ein wenig in Vergessenheit geraten zu sein scheint, sind dabei aber Fensterbilder.
Dies ist eigentlich sehr schade, denn Fensterbilder aus Seide sehen nicht nur toll aus. Stattdessen bieten sie auch einige wichtige Pluspunkte, die wiederum vor allem Einsteigern in die Seidenmalerei sehr zugutekommen.
Generelle Infos zu Fensterbildern aus Seide
Bei seidenen Fensterbildern handelt es sich um dünne Metallrahmen, die mit naturweißer Seide bespannt sind. Hier liegt auch schon ein entscheidender Vorteil. Das mitunter etwas schwierige Aufspannen der Seide auf einen Rahmen entfällt nämlich. Stattdessen ist die Seide bereits sauber und glatt aufgespannt, so dass das Bemalen direkt beginnen kann.
Der Metallrahmen ist dabei nur so dick, dass er die Seide sicher hält und das Fensterbild später aufgehängt werden kann, ohne sich zu verziehen. Gleichzeitig ist der Metallrahmen dünn genug, um das Fensterbild direkt auf die Arbeitsfläche legen zu können. Der kleine Abstand zwischen der Seide und der Unterlage sorgt dafür, dass die Farben in das Gewebe einziehen können, ohne gleich die ganze Arbeitsfläche mit einzufärben.
Die klassischen Formen für Fensterbilder aus Seide sind Kreise und Quadrate. Im Fachhandel sind aber auch andere Formen wie Rechtecke, Herzen, Blumen oder Schmetterlinge erhältlich. Außerdem werden Fensterbilder angeboten, auf denen das Motiv bereits aufgedruckt ist. Hierbei sind die Linien und Konturen mit schwarzer oder goldfarbener Gutta gestaltet und das Bild kann dann wie in der Vorlage vorgeschlagen oder nach eigenen Ideen und mit den selbst zusammengestellten Farben ausgemalt werden.
Inhalt
Eine allgemeine Anleitung für Fensterbilder aus Seide
Wer ein Fensterbild aus Seide gestalten möchte, braucht folgende Materialien:
- · Seidenfensterbild
- · Seidenmalfarben und Pinsel oder Seidenmalstifte
- · Gutta
- · Bleistift
- · Vorlage oder Motiv nach Wunsch
- · Folie oder Zeitung für die Arbeitsfläche
- · Perlon- oder Seidenfaden zum Aufhängen
Um zu verhindern, dass die Arbeitsfläche Farbkleckse abbekommt, sollte sie mit etwas Folie oder Zeitungspapier ausgelegt werden. Die eigentliche Gestaltung des Fensterbildes beginnt mit dem Übertragen des Motivs auf die Seide. Dazu wird die Vorlage unter das Seidenbild gelegt und die Linien des Motivs werden vorsichtig mit dem Bleistift nachgezogen.
Danach werden die Bleistiftlinien mit Gutta nachgezeichnet. Gutta ist ein Konturenmittel, das Flächen voneinander abgrenzt und verhindert, dass die Seidenmalfarben ineinander verlaufen. Wenn die Guttalinien trocken sind, können die einzelnen Felder ausgemalt werden. Ob dies mit flüssigen Seidenmalfarben und dem Pinsel oder mit Seidenmalstiften erfolgt, bleibt dem eigenen Geschmack überlassen. Ist das Bild fertig, muss es komplett trocknen.
Danach werden die Farben wie auf der Verpackung angegeben fixiert. Damit ist das Bild fertig und kann aufgehängt werden. Mit einem feinen, transparenten oder weißen Perlon- oder Seidenfaden kann das Fensterbild an einer Fensterscheibe oder einer verglasten Tür präsentiert werden. Sehr schön sieht es aber auch aus, wenn mehrere Fensterbilder zu einem Mobile arrangiert werden und dann frei im Raum hängen.
Hilfreiche Tipps rund um Fensterbilder aus Seide
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Es ist nicht zwingend notwendig, Gutta zu verwenden. Gutta gibt es zwar auch in transparent, so dass die Begrenzungslinien später im Motiv nicht zu sehen sind. Wer trotzdem nicht mit dem Konturenmittel arbeiten möchte, kann die Seide auch so bemalen.
Dann ist es allerdings einfacher, Seidenmalstifte zu verwenden, denn hier ist die Gefahr nicht ganz so groß, dass die Farben ineinander verlaufen. Andererseits können die Farbverläufe gerade das sein, was das Bild letztlich ausmacht, weil das Motiv dann wie ein Aquarellbild wirkt.
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Die Seide kann mit dampffixierbaren Seidenmalfarben bemalt werden. Da die Fensterbilder in aller Regel weder nass noch gewaschen werden, sollte auch ohne Fixierung eigentlich nichts passieren. Bügelfixierbare Seidenmalfarbe ist jedoch etwas einfacher zu handhaben. Hängt ein Seidenbild im Fenster, übernimmt die Sonne die Fixierung der Farben. Wer auf Nummer sicher gehen oder das Fensterbild nicht gleich aufhängen möchte, deckt das Fensterbild mit einem Tuch oder etwas Backpapier ab und bügelt es mit dem Bügeleisen.
Dadurch ist die Malerei dann auf jeden Fall sicher fixiert. Da der Metallrahmen nur sehr dünn ist, ist er kein Hindernis. Anstelle des Bügeleisens kann das Fensterbild aber auch im Backofen fixiert werden. Genaue Angaben dazu stehen auf der Verpackung der Farben.
Es kann passieren, dass der Rand des Fensterbildes, also dort wo die Seide auf dem Metallrahmen aufliegt, die Seidenmalfarbe nicht oder nicht gleichmäßig aufnimmt. Die Seide an dieser Stelle noch einmal mit Seidenmalfarbe zu bemalen, ist nicht unbedingt ratsam, denn die flüssige Farbe könnte sich verteilen und so das Motiv ruinieren.
Besser ist, den Rand entweder mit Gutta zu bemalen oder eine eher dickflüssige Acrylfarbe zu verwenden. Acrylfarbe kann auf nahezu alle Malgründe aufgetragen werden und deckt auch Metall zuverlässig ab. Außerdem ist möglich, ein farblich passendes Band, eine Kordel oder eine schmale Bordüre auf den Rand aufzukleben und so den Metallrahmen dekorativ einzufassen.
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