Anleitung: Seide bedrucken und bemalen mit zwei Farbsorten
Die Seidenmalerei ist ein sehr beliebtes Hobby, das sich prima eignet, um die eigenen kreativen Ideen umzusetzen. Dabei kennt die Seidenmalerei verschiedene Techniken. So können ganz klassisch Muster und Motive gemalt werden. Dabei kommen dann Maltechniken wie beispielsweise die Guttatechnik, die Nass-in-nass-Technik oder die Aquarelltechnik zum Einsatz.
Mit Salz wiederum lassen sich interessante Effekte erzielen. Wer es abstrakter mag oder schöne Farbverläufe kreieren möchte, kann auf verschiedene Batiktechniken zurückgreifen. Im Ergebnis entstehen aber immer individuelle Kleidungsstücke, Accessoires und Heimtextilien, die echte Unikate sind.
Eine weitere Idee, wie Seide gestaltet werden kann, stellt die folgende Anleitung vor. Hierbei wird die Seide zuerst mit einem Muster bedruckt und anschließend bemalt. Durch das aufgedruckte Muster entstehen Felder, wobei die Linien aus Stoffmalfarbe gleichzeitig als Begrenzungsmittel dienen.
Das Muster kann natürlich ganz bewusst angelegt werden. Spannend ist es aber auch, sich das entstandene Muster erst im Nachhinein genau anzuschauen und nach zufällig entstandenen Motiven und Formen zu suchen. Während das Muster mit Stoffmalfarben angelegt wird, erfolgt das Bemalen der Seide mit Seidenmalfarben.
Hier nun aber die ausführliche Anleitung Schritt für Schritt:
Die benötigten Materialien
- · Seide, entweder als Stoffstück oder bereits vorgefertigt als Tuch, Schal, Krawatte usw.
- · bügelfixierbare Stoffmalfarben
- · bügelfixierbare Seidenmalfarben
- · Folie oder Platte aus Glas oder Kunststoff
- · Kartonstreifen
- · Pinsel
- · Bügeleisen
Seide bedrucken und bemalen – so wird’s gemacht
Bei der hier vorgestellten Technik handelt es sich um eine Vorgehensweise, die sich am sogenannten Monotypiedruck orientiert. Dabei entsteht das Dekor auf der Seide in zwei Schritten und mithilfe von zwei verschiedenen Farbsorten.
1. Schritt: die Seide bedrucken
Im ersten Schritt wird das Muster auf der Seide angelegt. Dafür wird herkömmliche Stoffmalfarbe in einem oder in mehreren Farbtönen verwendet. Als Malgrund kommt Folie zum Einsatz. Idealerweise sollte die Folie etwas dicker sein, damit sie nicht verrutscht, sich zusammenzieht oder sich anderweitig verschiebt. Alternativ ist auch eine Glas- oder Kunststoffplatte sehr gut geeignet.
Auf die Folie wird nun etwas von der Stoffmalfarbe getropft. Anschließend wird die Farbe so mit einem Kartonstreifen auf der Folie verteilt, dass ein schönes Muster aus Linien und Flächen entsteht. Mit einem Kartonstreifen wird deshalb gearbeitet, weil die Linien und Striche möglichst in sich geschlossen sein sollten. Sie müssen und sollen zwar nicht gleichmäßig sein, sollten aber auch keine allzu großen Unterbrechungen aufweisen. Später sollen die Linien nämlich nicht nur das Muster bilden, sondern gleichzeitig die einzelnen Farbflächen voneinander abgrenzen.
Mit dem Kartonstreifen wird die Farbe mehr oder weniger geschoben, mit dem Pinsel würde sie zu unregelmäßig verteilt werden. Ob das Muster in einem Farbton oder mehrfarbig angelegt wird, bleibt natürlich dem eigenen Geschmack überlassen. Wichtig ist aber, sich nicht allzu viel Zeit mit dem Anlegen des Musters zu lassen. Die Stoffmalfarbe darf nämlich auf keinen Fall antrocknen. Im Zweifel ist es deshalb besser, das Muster in mehreren Schritten zu gestalten.
Ist das Muster soweit fertig, wird die Seide mit der Vorderseite nach unten auf die Folie gelegt, einmal vorsichtig angedrückt und danach wieder abgenommen. Dadurch hat sich das Muster von der Folie auf die Seide übertragen. Wird ein großes Stück Seide gestaltet oder soll das Muster noch weiter ausgearbeitet werden, wird der Vorgang wiederholt. Es wird also neue Farbe auf die Folie gegeben, mit einem Kartonstreifen ein Muster gezeichnet und die Seide damit bedruckt. Das fertige Muster muss nun trocknen.
2. Schritt: die Seide bemalen
Durch das aufgedruckte Muster sind auf der Seide verschiedene Felder entstanden. Manchmal sind sogar verschiedene Motive und Figuren erkennbar, auch wenn diese so vielleicht gar nicht geplant waren. Jedenfalls werden die Felder jetzt mit Seidenmalfarben ausgemalt.
Die Stoffmalfarbe erfüllt dabei die Funktion eines Begrenzungsmittels. Allerdings wird die Seide trotzdem an einigen Stellen verlaufen, denn die Linien werden mitunter sehr dünn oder nicht ganz geschlossen sein und die Seidenmalfarben deshalb nicht komplett aufhalten können.
Farbverläufe zwischen den Feldern sollten deshalb sicherheitshalber mit eingeplant werden. Ausgemalt werden die Felder mit dem Pinsel. Ist die Seide komplett bemalt, müssen die Farben trocknen.
3. Schritt: die Farben fixieren
Wenn die bedruckte und bemalte Seide komplett durchgetrocknet ist, wird das Dekor fixiert. Dazu wird die Seide mit dem Bügeleisen bearbeitet. Mit welcher Temperatur und wie lange die Seide gebügelt werden muss, damit die Farben sicher fixiert sind, hängt von den verwendeten Farben ab. Die genauen Angaben dazu stehen auf den Verpackungen. Dort ist auch eine genaue Anleitung für das Fixieren der Stoff- und der Seidenmalfarben zu finden.
Ist das Dekor fixiert, kann die Seide wie gewünscht weiterverarbeitet werden. Aus einem Stoffstück kann beispielsweise eine Kissenhülle oder ein Tischläufer genäht werden. Möglich ist auch, die Seide auf eine Platte zu spannen, einzurahmen und als Bild aufzuhängen. Außerdem kann die Seide natürlich ganz klassisch als Schal, Halstuch oder Krawatte getragen werden.
Mehr Anleitungen, Tipps und Vorlagen:
- Einfache Grundanleitung für das Nähen von Kissen
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