Infos und Tipps rund um Zahnseide
Wer den Begriff Seide hört, denkt vermutlich zunächst an jenen edlen und kostbaren Stoff, der für hochwertige Kleidung und Accessoires oder auch als Malgrund für die Seidenmalerei verwendet wird.
Seide spielt jedoch auch im Bereich Beauty und Kosmetik eine wichtige Rolle, beispielsweise als Wirkstoff in Haarpflegeprodukten. Daneben gibt es Zahnseide, die deshalb so heißt, weil es sich früher dabei tatsächlich um Seidenfäden aus ungezwirntem Seidengarn handelte.
Hier die wichtigsten Infos und Tipps rund um
Zahnseide in der Übersicht:
Allgemeines zur Zahnseide
Zahnseide wird verwendet, um Zahnbelag wie Plaque und Bakterien sowie Essensreste aus den Zahnzwischenräumen zu entfernen. Zahnärzte empfehlen, dass Zahnseide täglich verwendet werden sollte, denn die regelmäßige Anwendung reduziert die Bildung von Zahnstein und beugt Karies und einer Parodontitis vor.
Dies wiederum liegt daran, dass Ablagerungen zwischen den Zähnen mit Zahnseide deutlich besser entfernt werden können als nur mit der Zahnbürste. Die Zahnbürste reinigt nur etwa 70 Prozent der Zahnoberfläche, so dass an den Stellen, die die Zahnbürste nicht erreicht, Zahnbelag auch nicht entfernt wird.Zahnseide gibt es sowohl gewachst als auch ungewachst.
Gewachste Zahnseide gleitet besser über die Zahnflächen, kann aber auch schneller zwischen den Fingern wegrutschen. Da beide Varianten gleichermaßen effektiv sind, sollte der Benutzer einfach ausprobieren, mit welcher Zahnseidenart er besser zurechtkommt. Mittlerweile gibt es außerdem Zahnseide, die Fluoride enthält, und Zahnseide, die nach Pfefferminze schmeckt.
Die Geschichte der Zahnseide
Forscher gehen davon aus, dass schon die prähistorischen Menschen Materialien für die Zahnpflege verwendet haben, die Zahnstochern oder Zahnseide ähneln. Dies begründet sich damit, dass die gefundenen Zähne Rillen aufweisen, die auf eine solche Zahnpflegemethode hinweisen.
Als Erfinder der modernen Zahnseide gilt der US-amerikanische Zahnarzt Levi Spear Parmly, der 1815 die Empfehlung aussprach, die Zähne mit Seidenfäden zu reinigen. 1882 begann die industrielle Herstellung von ungewachster Zahnseide durch die Firma Codman und Shurtleft. 1898 schließlich meldete die Firma Johnson und Johnson das Patent für Zahnseide an. Vor dem Zweiten Weltkrieg war Zahnseide aber auch in den USA kaum verbreitet. Dies sollte sich ändern, als Dr. Charles C. Bass eine Zahnseide entwickelte, die bis heute gebräuchlich ist.
Er ersetzte die Seidenfäden durch Nylonfäden und erfand damit eine Zahnseide, die elastischer war, weniger schnell durchscheuerte und weniger zum Reißen neigte. Eine weitere Rolle für die starke Verbreitung von Zahnseide in den USA erklärt sich damit, dass die Benutzung nach dem Zweiten Weltkrieg massiv propagiert wurde.
Diese Aufgabe übernimmt auch heute noch das 1996 gegründete National Flossing Council, das beispielsweise Aufklärungskampagnen zu Zahnseide durchführt, ein Online-Journal herausgibt und mit dem Floscar einen Zahnseide-Oscar verleiht. Zudem gibt es in den USA die Dental Hygienist, eine Helferin für die zahnmedizinische Prophylaxe, und auch hier ist Zahnseide ein wichtiges Thema. In Deutschland hingegen ist Zahnseide deutlich weniger stark verbreitet.
Schätzungen gehen davon aus, dass zwar in etwa 20 Prozent der deutschen Haushalte Zahnseide vorhanden ist, diese aber nur in rund 5 Prozent der Haushalte tatsächlich regelmäßig verwendet wird.
Das Ziel von Zahnseide
Mithilfe der Zahnseide soll der Belang in den Zahnzwischenräumen entfernt werden, was mit einer Zahnbürste nur bedingt möglich ist. Die Zahnbürste reinigt zwar die Außenflächen der Zähne sehr effektiv, die Zahnzwischenräume werden durch die Borsten aber nur teilweise erreicht oder parallel zur Zahnoberfläche gestreift.
Die mechanische Kraft hierbei genügt aber nicht, um den Zahnbelag zu beseitigen. Die jeweils benachbarten Zähne berühren sich an den Kontaktpunkten in den Zwischenräumen der Zähne. Unmittelbar unterhalb der Kontaktpunkte entsteht am häufigsten Karies, weil sich hier Belage ablagern können, die Zahnbürste diese Stellen aber im Gegensatz zur Zahnseide nicht erreicht. Allerdings kann Zahnseide nur weichen Zahnbelag entfernen.
Zahnstein hingegen ist zu hart und muss vom Zahnarzt beseitigt werden. Allerdings wird Zahnbelag bei regelmäßiger Benutzung von Zahnseide von Anfang an entfernt, so dass er nicht verhärten und sich so Zahnstein erst gar nicht bilden kann.
Die Benutzung von Zahnseide
Die Anwendung von Zahnseide ist recht einfach. Die Enden der Zahnseide werden um zwei Finger geschlungen und die Zahnseide wird dann in Form von einem C um den Zahn gelegt. Anschließend wird der Zahn in vorsichtigen Auf- und Abbewegungen gereinigt. Vor allem bei den ersten Anwendungen von Zahnseide kommt es häufig zu Zahnfleischbluten. Dies kann daran liegen, dass die Zahnseide zu nah an den Zahnfleischsaum geführt wird.
Ein anderer häufiger Grund ist eine Entzündung des Zahnfleisches, die jedoch bei regelmäßiger Anwendung innerhalb kurzer Zeit abklingt. Neben natürlichen Zähnen sollten auch überkronte Zähne mit Zahnseide gereinigt werden, denn vor allem an den Kronenrändern bildet sich häufig Zahnbelag.
Für Kinder ist die Anwendung von Zahnseide erst ab etwa dem zehnten Lebensjahr geeignet, denn vorher ist das Risiko einer falschen Handhabung zu groß. Wer sich schwertut, mit einem Zahnseidenfaden umzugehen, findet im Handel sogenannte Zahngeigen oder auch Zahnseide-Sticks.
Hierbei handelt es sich vielfach um Einwegprodukte, die aus einer Halterung bestehen, in die die Zahnseide eingespannt ist. Insgesamt ist der Reinigungseffekt von normaler Zahnseide ohne Halterung allerdings besser.
Weiterführende Tipps und Anleitungen zu
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- Seidenbild Anleitung
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- Seidenkrawatte mit Serviettentechnik
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