Richtig Maßnehmen für selbstgenähte Kleidung – Infos und Tipps

Richtig Maßnehmen für selbstgenähte Kleidung – Infos und Tipps dazu

Seide lässt sich nicht nur wunderbar bemalen und mit verschiedenen Techniken einfärben, sondern sie ist ein auch sehr beliebtes Material für Kleidung. Ob ein leichtes Sommertop, eine chice Bluse, eine lässige Tunika, eine luftiger Rock, eine feine Hose, ein hübsches Kleid oder edle Nachtwäsche:

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Seide lässt sich sehr vielseitig verwenden und zu Kleidungsstücken in den verschiedensten Stilen verarbeiten. Wer selbst Seidenkleidung nähen möchte, kann auf Anleitungen zurückgreifen, sich an Vorlagen orientieren oder natürlich seine eigenen Ideen und Entwürfe umsetzen.

Bevor das Nähen beginnen kann, müssen aber zunächst einmal die Maße ermitteln werden. Schließlich wäre es überaus ärgerlich, wenn das Kleidungsstück später nicht passt und die gesamte Arbeit umsonst war. Von der guten und oft nicht ganz kostengünstigen Seide, die mehr oder weniger verschwendet wurde, ganz zu schweigen. Nun stellt sich aber die Frage, wie denn eigentlich richtig Maß genommen wird.

Hier die wichtigsten Infos und Tipps dazu in der Übersicht:

Richtig Maßnehmen für selbst genähte Kleidung – so geht’s

Je nach Kleidungsstück werden verschiedene Maße benötigt. In Anleitungen ist zwar angegeben, wie die einzelnen Stoffstücke zugeschnitten werden müssen. Allerdings beziehen sich die meisten Schnittmuster auf eine oder zwei Größen. Wer eine andere Größe trägt, muss die angegebenen Maße ohnehin umrechnen.

Und wer seine eigenen Entwürfe nähen möchte oder wem keine Standardgröße passt, beispielsweise weil er recht klein oder sehr groß ist oder die eine oder andere Problemzone hat, dem wird meist nichts anderes übrig bleiben, als selbst zu messen. Richtig Maß zu nehmen ist aber gar nicht so schwer, wenn bekannt ist, wie es geht.

Die wichtigsten Maße, die es zu ermitteln gilt, sind folgende:

·         Taillenweite.

Um die Taillenweite zu ermitteln, wird das Maßband an der dünnsten Stelle um die Taille herum gelegt. Die Linie, die das Maßband um die Taille bildet, dient auch als Orientierungslinie für weitere Maße. Ratsam ist daher, das Maßband hier zu fixieren und die anderen Maße mit einem zweiten Maßband zu ermitteln.

·         Brustweite.

Die Brust- oder Oberweite wird an der Stelle gemessen, an der die Brust am stärksten ist. Dafür wird das Maßband so angelegt, dass es ähnlich wie ein Bh vorne über der Brust, an den Seiten knapp unter den Achselhöhlen und am Rücken leicht nach oben verläuft.

·         Brusttiefe.

Die Brusttiefe bezeichnet die Länge zwischen dem Halsansatz und der Spitze der Brust. Benötigt wird dieses Maß unter anderem, wenn Oberteile mit Abnähern angefertigt werden sollen.

·         Halsumfang.

Wie weit der Hals ist, wird ermittelt, indem das Maßband am Halsansatz direkt über dem Schlüsselbein angelegt wird. Wichtig dabei ist, den Halsumfang eher großzügig zu messen, das Maßband also locker zu lassen.

·         Schulterbreite.

Die Schulterbreite wird ermittelt, indem die Länge zwischen dem Halsansatz und dem Schultergelenk gemessen wird. Die gesamte Schulterpartie ist doppelt so breit, also von einem Schultergelenk bis zum anderen Schultergelenk. Als Maßeinheit beim Nähen wird jedoch nur die halbe Strecke verwendet.

·         Vordere Länge.

Für die Länge der Körpervorderseite wird das Maßband am Halsansatz angelegt und über die Brustspitze hinweg bis zur Taille geführt.

·         Rückenlänge.

Die Länge des Rückens, also die Länge auf der Körperrückseite, wird ermittelt, indem vom ersten Halswirbelknochen bis zur Taille gemessen wird. Das Maßband wird dabei so angelegt, dass es dem Verlauf der Wirbelsäule folgt.

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·         Rückenbreite.

Um die Rückenbreite auszumessen, wird das Maß von Achselhöhle zu Achselhöhle ermittelt. Das Maßband verläuft dabei gerade über den Rücken, praktisch parallel zu dem Maßband an der Taille.

·         Bauchweite.

Die Bauchweite wird ermittelt, indem das Maßband 8cm unterhalb der Taille angelegt wird. Das Maßband verläuft dabei gerade und parallel zu dem Maßband um die Taille.

·         Hüftweite.

Um die Hüftweite zu ermitteln, wird das Maßband in der Höhe um das Gesäß gelegt, in der das Gesäß am stärksten ist. Dabei verläuft das Maßband parallel zum Maßband um die Taille.

·         Armlänge.

Um zu ermitteln, wie lang die Arme sind, wird das Maßband an der Stelle angelegt, an der die Schulter endet und der Oberarmknochen beginnt. Bei leicht gebogenem Arm verläuft das Maßband dann über den Ellebogen hinweg bis zum Handgelenk.

·         Länge für Oberteile und Kleider.

Die Länge für Oberteile und Kleider wird auf der Vorderseite ermittelt. Das Maßband wird dabei auf Höhe der Schultern am Hals angelegt und verläuft dann mittig und senkrecht nach unten bis zum Saumabschluss.

·         Länge für Röcke.

Die Rocklänge wird vorne, senkrecht und mittig gemessen. Dabei bezeichnet die Rocklänge die Strecke ab der Unterkante des Bunds bis zur Unterkante des Saums. Der Bund selbst wird bei der Rocklänge also nicht mitgerechnet.

·         Länge für Hosen.

Um die notwendige Länge für eine Hose zu ermitteln, wird das Maßband in Taillenhöhe an der Beinaußenseite angelegt. Anschließend wird bis zum Boden oder bis zu der Stelle, an der die Schuhsohle beginnt, gemessen. Die Höhe des Hosenbundes fließt nicht in die Hosenlänge ein. Ist die Hosenlänge in Inch angegeben, wird nicht auf der Beinaußenseite Maß genommen. Stattdessen wird die Beinlänge an der Innenseite vom Schritt bis zum Saum gemessen. Ein Inch entspricht dabei 2,54cm.

Richtig Maßnehmen für selbst genähte Kleidung – ein paar Tipps zum Schluss

Es ist mitunter ein wenig kompliziert, alleine Maß zu nehmen. Besser ist deshalb, wenn eine zweite Person aushilft. Derjenige, bei dem Maß genommen wird, sollte zwar locker, aber trotzdem möglichst gerade stehen. Zudem sollte er auf keinen Fall den Bauch einziehen! Derjenige, der misst, sollte das Maßband nicht zu straff anlegen, sondern eher etwas Luft lassen. Dies gilt vor allem für Körperstellen wie den Hals, den Bauch, die Hüfte und die Taille.

Aber auch bei den Längen ist es besser, eher etwas großzügig zu sein, denn ein Kleidungsstück, das zu lang ist, lässt sich immer noch umschlagen oder kürzen. Ist es hingegen zu kurz, ist es wesentlich schwieriger, es noch zu retten. Die ermittelten Maße sollten dann in einer Tabelle notiert werden.

Dadurch ist es nicht notwendig, jedes Mal komplett neu Maß zu nehmen. Außerdem können die Maße mit einer Größentabelle verglichen werden, um zu ermitteln, welcher Kleidergröße die Maße entsprechen.

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Hier schreiben Michael Husmann, Geschäftsinhaber einer B2B Stoffhandel Firma, die Künstlerin Elke Bornholt, mit einem Faible für Seidenmalerei und Bastelarbeiten, Karina Notzko, - Schneidermeisterin, die Youtuberin Sevilart ( Deko, Bastel und Kreativ-Videos) sowie Christian & Ferya Gülcan (Fashionexpertin), - Künstler (Maltechniken) Inhaber Koozal Galerie & Design (auch Import & Handel Seidenwaren), Betreiber der Webseite und Redakteure. Wir möchten alles Wissenswerte rund um Seide, Seidenmalerei und Mode aus Seidenstoffen vermitteln.

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