Anleitungen und Tipps für Kopiertechniken auf Seide

Anleitungen und Tipps für verschiedene

Kopiertechniken auf Seide 

Die Seidenmalerei ist ein faszinierendes Hobby, mit dem auch Anfänger schon tolle Ergebnisse erzielen können. Zudem kennt die Seidenmalerei zahlreiche Techniken, die getrennt voneinander umgesetzt werden können, sich genauso aber auch hervorragend miteinander kombinieren lassen.

So müssen die Motive nicht immer nur zusammengesetzt aus einzelnen Farbflächen, eventuell mithilfe von Trennmitteln, oder in der Aquarelltechnik gemalt werden. 

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Genauso können mit Salz tolle Effekte erzielt oder Marmoriertechniken angewandt werden und selbst mithilfe der Mikrowelle lässt sich Seide gestalten. Eine weitere Möglichkeit ist, ein Motiv auf die Seide zu kopieren. Das kopierte Motiv kann dann entweder so belassen oder mit Seidenmalfarben weiter ausgemalt werden.

 

Welche Methoden es hierfür gibt und wie diese funktionieren,
erklärt die folgende Übersicht mit Anleitungen und Tipps für
verschiedene Kopiertechniken auf Seide:
 

 

Ein Motiv mit Lösungsmitteln auf Seide kopieren

Beim Kopieren mithilfe von Lösungsmitteln handelt es sich um eine sogenannte kalte Kopiertechnik. Einige werden diese Kopiertechnik vielleicht noch aus dem Kunstunterricht kennen, wobei das Übertragen des Motivs nicht nur auf Papier, sondern auch auf Seide funktioniert. Für diese Kopiertechnik werden neben dem Motiv und Seide ein Lösungsmittel wie beispielsweise Nitroverdünnung und ein fusselfreies Tuch benötigt.Bevor das Kopieren beginnt, sollte die Seide glatt gebügelt, gespannt und fixiert werden.

Hierfür kann die Seide in einen Spannrahmen, wie er üblicherweise bei der Seidenmalerei verwendet wird, eingespannt werden, möglich ist aber auch, die Seide auf eine Glasplatte zu legen und mit Kreppband zu fixieren. Anschließend wird das Motiv, beispielsweise ein Ausdruck oder ein Ausschnitt aus einer Zeitschrift, mit der Bildseite nach unten auf die Seide gelegt.

Dann wird mit dem Tuch etwas Lösungsmittel aufgenommen und das Tuch solange mit Druck über die Bildrückseite gerieben, bis sich die Farbe von der Vorlage abgelöst hat und das Motiv auf der Seide zu sehen ist. Sofern notwendig, wird das Tuch zwischendurch erneut in Lösungsmittel getaucht. Bei dieser Kopiertechnik erscheint das Motiv allerdings spiegelverkehrt auf der Seide. Soll das Motiv wie auf der Vorlage übertragen oder sollen Schriftzüge kopiert werden, muss deshalb vorher eine seitenverkehrte Kopie angefertigt werden.   

Eine andere Möglichkeit ist, das Motiv auf die Rückseite der Seide zu kopieren. Da Seide dünn ist, schimmert das Bild später auf der Vorderseite durch. Die Vorteile dieser Methode liegen darin, dass der Übertrag die ganze Zeit über kontrolliert werden kann und das Motiv immer seitenrichtig kopiert wird. Um das Motiv zu kopieren, wird es mit der Bildseite nach oben auf die Glasplatte oder in den Spannrahmen gelegt, anschließend wird die Seide darüber gespannt und fixiert.

Dann wird die Seide solange mit dem lösungsmittelgetränkten Tuch bearbeitet, bis die Farben der Bildvorlage von der Seide aufgenommen wurden.   

 

Eine Kopie auf Seide aufbügeln

Wer nicht mit Lösungsmittel arbeiten möchte, kann das Motiv auf die Seide aufbügeln. Diese Kopiertechnik eignet sich für nahezu alle Seidenqualitäten und funktioniert sowohl mit Farb- als auch mit Schwarz-Weiß-Kopien. Für den Übertrag wird die Seide auf einer glatten, ebenen Unterlage ausgebreitet.

Anschließend wird die Kopie mit der Bildseite nach unten auf die Seide gelegt und zum Schutz des Bügeleisens mit Zeitungs-, Back- oder Seidenpapier abgedeckt. Dann wird das Bügeleisen auf Baumwolltemperatur eingestellt und sobald das Bügeleisen aufgeheizt ist, mit gleichmäßigem Druck abschnittsweise über die Kopie gebügelt.

Wichtig ist aber, darauf zu achten, dass wirklich nur über die Kopie gebügelt wird, denn wenn die Seide mit dem heißen Bügeleisen in Kontakt kommt, könnte sie sich unschön verfärben. Nach dem Übertragen müssen Seide und Papier kurz abkühlen, danach kann die Kopie vorsichtig abgezogen werden.  

 

Das Motiv mittels Thermofolie auf Seide aufbringen

Anstelle von einer Kopie kann das Motiv auch mithilfe von Thermofolie auf die Seide aufgebracht werden. Thermofolie lässt sich problemlos mit dem heimischen Drucker bedrucken, allerdings muss das Motiv spiegelverkehrt ausgedruckt werden. Die bedruckte Folie wird nun mit der Bildseite nach unten auf die Seide gelegt. Anschließend wird die Folie unter gleichmäßigem Druck mit dem heißen, auf Baumwolle eingestellten Bügeleisen aufgebügelt.

Nach einer kurzen Abkühlzeit wird das Trägerpapier vorsichtig von der Seide abgezogen. Sollte sich das Papier nicht lösen, kann es durch erneutes Bügeln noch einmal etwas erwärmt werden. Die Thermofolie selbst verbindet sich mit der Seide, was dazu führt, dass die Seide hier etwas fester und starrer ist. Wenn aber beispielsweise Bilder oder Lampenschirme gestaltet werden, kann gerade dies ein echter Vorteil sein.

Wird das aufgebügelte Motiv anschließend mit Seidenmalfarben weiter ausgestaltet, kann es passieren, dass sich Wellen bilden. Dies liegt daran, dass sich Seide ausdehnt, wenn sie mit Feuchtigkeit in Berührung kommt, durch die aufgebügelte Folie ist diese Ausdehnung aber nicht mehr möglich. Die Wellen verschwinden jedoch wieder, wenn die bemalte Seide nach dem Trocknen von der Rückseite aus gebügelt wird.

 

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