Anleitung zu Maltechniken auf einem Seidentuch

Anleitung: verschiedene Maltechniken

auf einem Seidentuch 

Seide gibt es in unterschiedlichen Varianten, angefangen bei der Pongé-Seide über Chiffon und Satin bis hin zu Crêpe de Chine und Bourette. Allen Seidenarten sind dabei ihr eleganter, seidenmatter Glanz und die weiche, fließende Textur gemeinsam, die die Seide zu einem ganz besonderen Material machen.

Neben der charakteristischen Optik kennzeichnet sich Seide aber auch durch ihre überaus angenehmen Trageeigenschaften. So kühlt Seide im Sommer, wärmt im Winter, ist recht robust und eignet sich durch ihre Zusammensetzung hervorragend auch bei empfindlicher oder zu Allergien neigender Haut.

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Alle diese Eigenschaften werden genutzt, um Seide in vielen unterschiedlichen Bereichen einzusetzen. So hat Seide ihren festen Platz in der Braut- und der eleganten Abendmode, aber auch für komfortable Büromode, für funktionale Alltagskleidung, für Babykleidung oder für Heimtextilien wie Vorhänge, Bettwäsche oder Teppiche wird Seide verwendet.

Daneben ist Seide ein beliebtes Gewebe, wenn es um edle Accessoires wie Krawatten, Schals und Tücher geht. Diese gibt es in unzähligen Ausführungen, Farben und Formen fertig zu kaufen, mithilfe der Seidenmalerei können sie aber auch selbst und ganz nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen gestaltet werden. Dabei eignet sich vor allem ein Seidentuch ideal dazu, um verschiedene Techniken darauf auszuprobieren und auf diese Weise ganz nebenbei ein einzigartiges Designerstück zu kreieren.

 

 

Welche Materialien benötigt werden und wie verschiedene Maltechniken
auf einem Seidentuch miteinander kombiniert werden können,
erklärt die folgende Anleitung:

 

Materialbedarf für ein selbstgestaltetes Seidentuch

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Das wichtigste Utensil ist natürlich das Seidentuch selbst. Vor allem für die ersten Versuche ist Pongé-Seide dabei am besten geeignet, denn diese Seidenart lässt sich sehr gut bemalen und ist verhältnismäßig preiswert.

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Neben der Seide wird ein Rahmen benötigt, auf den die Seide beim Bemalen aufgespannt wird. Spannrahmen gibt es samt Spannklammern fertig zu kaufen. Wer die Seidenmalerei aber erst einmal ausprobieren möchte, kann das Seidentuch auch auf einen ausgemusterten Bilderrahmen spannen und mit Reißzwecken fixieren oder die Seide über eine Glasplatte oder eine Folie legen und auf der Rückseite mit Klebeband sichern.

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Zum Bemalen der Seide werden Seidenmalfarben benötigt. Diese gibt es in unterschiedlichen Qualitäten, wobei sich die Farben in zwei große Gruppen, nämlich in dampf- und in bügelfixierbare Farben einteilen lassen.

Dampffixierbare Farben werden licht- und waschecht, indem sie mittels Dampf in einem speziellen Fixiergerät oder einem Dampfkochtopf fixiert werden. Diese Farben kennzeichnen sich in aller Regel durch eine höhere Farbbrillanz. Etwas einfacher in der Handhabung hingegen sind bügelfixierbare Farben, die ebenfalls zu sehr schönen Ergebnissen führen und einfach durch Bügeln mit dem Bügeleisen fixiert werden.

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Um die Seidenmalfarben aufzutragen, werden runden Aquarellpinsel verwendet, am besten in unterschiedlichen Größen. Welche weiteren Hilfsmittel zum Einsatz kommen, hängt von der jeweiligen Maltechnik ab.   

 

Anleitung: verschiedene Maltechniken auf einem Seidentuch

Die Seidenmalerei kennt viele unterschiedliche Techniken. Das Seidentuch kann natürlich nur mithilfe einer Seidentechnik bemalt werden, genauso ist es aber auch möglich, mehrere dieser Techniken auf dem Seidentuch miteinander zu kombinieren.

Dazu kann das Seidentuch in mehrere Partien aufgeteilt und jede Partie für sich gestaltet werden. Denkbar ist aber auch, die unterschiedlichen Maltechniken willkürlich miteinander zu verbinden.

 

 

Dabei kommen insbesondere folgende Seidenmaltechniken in Frage: 

 

 

Seide mit der Nass-in-nass-Technik bemalen

Bei dieser Maltechnik wird die Seide oder die jeweilige Partie des Seidentuches zunächst mit klarem, sauberen Wasser befeuchtet und mit einem weichen Tuch wird das überschüssige Wasser dann wieder aufgenommen. Nun können eine oder mehrere Seidenmalfarben auf die Seide aufgetragen werden.

Durch den feuchten Untergrund fließen die Farben und verlaufen ineinander, wodurch sich interessante Farbmischungen und Muster ergeben. Werden die Farben einzeln aufgetragen und die nächsten Farben erst aufgebracht, wenn die ersten Farbfelder bereits getrocknet sind, entstehen deutliche Farbränder.

Um Farbränder zu vermeiden, werden die Seidenmalfarben an die bereits aufgebrachten, aber noch feuchten Ränder der vorhergehenden Farbfelder gesetzt.  

 

 

Seide abbinden und einfärben

Interessante Muster, die sich sehr gut auch als Hintergrund eignen, entstehen durch das Abbinden und Einfärben der Seide. Dazu wird die Seide leicht angefeuchtet und anschließend mit etwas Schnur abgebunden oder auch einfach beliebig verknotet.

Dann wird etwas Seidenmalfarbe auf die Seide getropft oder die Seide wird in Farbe getaucht. Die Farbe bahnt sich ihren Weg durch die Falten und Knicke, so dass Muster entstehen, die an die Batiktechnik erinnern.    

 

 

Deutliche und klar abgegrenzte Farbflächen mit Gutta

Gutta ist ein Konturenmittel, das verwendet wird, um einzelne Farbflächen klar voneinander abzugrenzen. Dazu werden die gewünschten Konturen auf die Seide aufgezeichnet und die entstandenen Farbfelder ausgemalt, nachdem das Konturenmittel getrocknet ist.

Gutta gibt es als transparentes Konturenmittel, das nach dem Trocknen und Fixieren auf der Seide nicht mehr zu erkennen ist. Daneben gibt es Gutta aber auch in unterschiedlichen Farben. Solches Gutta, beispielsweise in Schwarz, Gold oder Silber, kann verwendet werden, um Motive mit klaren Linien und harten Konturen zu malen. Möglich ist aber auch, mithilfe von Gutta Muster auf bereits bemalter Seide zu gestalten. 

 

Aquarellmalerei, Schablonenmalerei und Stempeltechnik auf Seide

Wer zwar möchte, dass die Seidenfarben sanft verlaufen und ineinanderfließen, aber das Fließverhalten etwas besser steuern und kontrollieren will, kann einen sogenannten Anti-Fusant verwenden. Hierbei handelt es sich um einen Malgrund, der auf die Seide aufgetragen wird und dafür sorgt, dass die Seide wie Aquarellpapier bemalt werden kann.

Wer hingegen mit Stempeln arbeiten, Schablonen ausmalen oder Motive ohne Gutta gestalten möchte, kann einen Farbverdicker verwenden. Dieser wird den Seidenmalfarben beigemischt, wodurch die Farben eine dickflüssige Konsistenz erhalten und nicht mehr verlaufen.  

 

 

Farbeffekte mit Salz

Sehr interessante Effekte ergeben sich mithilfe von Salz. Dabei wird Salz auf noch feuchte Farbflächen gestreut und das aufgestreute Salz saugt einen Teil der Farbe wieder auf. Im Handel gibt es spezielles Salz, die gleiche Wirkung kann aber auch mit ganz normalem, grobkörnigen Haushaltssalz erzielt werden.

Ebenfalls sehr interessante Farbeffekte ergeben sich, wenn mit Alkohol gearbeitet wird, der auf bereits trockene Farbflächen gesprüht oder getropft wird.

 

Weiterführende Tipps und Anleitungen für
Seidenstoffe und Seidenmalerei:

Thema: Anleitung zu verschiedenen Maltechniken auf einem Seidentuch

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