Infos rund um Seidenhühner

Infos rund um Seidenhühner 

Wer Seidenhühner sieht, dem fällt auf den ersten Blick auf, dass es sich bei Seidenhühnern um ganz besondere Tiere handelt. Ihr seidig glänzendes, wuscheliges Gefieder ähnelt einem Fell, das zum Streicheln einlädt.

Diese Besonderheit beschrieb schon Marco Polo in seinen Reiseberichten, als er nämlich von schmackhaften, Eier legenden Tieren erzählte, deren Fell aussieht wie das von schwarzen Katzen. Seidenhühner, von denen es verschiedene Arten gibt, gehören zur Rasse der Haushühner. 

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Neben ihrem besonderen, fast schon exotischen Aussehen kennzeichnen sich Seidenhühner durch ihre auffällig gute Brutpflege und die Tatsache, dass sie das ganze Jahr über Eier legen. Ein Seidenhuhn legt pro Jahr rund 80 Eier.

 

 

Hier nun die wichtigsten Infos rund um Seidenhühner in der Übersicht:

 

Die Geschichte von Seidenhühnern

Auch wenn Seidenhühner zweifellos eine lange Geschichte haben und in der Literatur und in anderen Überlieferungen immer wieder erwähnt werden, so ist dennoch nicht klar, wo genau ihre Wurzeln liegen. Einige Schriften vermuten, dass der Ursprung der Seidenhühner am Fuße des Himalajas liegt und sich das besondere Gefieder als wärmender Schutz gegen die dort vorherrschenden Temperaturen entwickelt hat.

Von hier aus sollen die Seidenhühner dann nach China gelangt sein. Andere Schriften hingegen vermuten den Ursprung der Seidenhühner in Ostindien und Singapur. 1292 erwähnte der venezianische Kaufmann und Reiseschriftsteller Marco Polo die Seidenhühner nach einer Reise in die Mongolei und nach China, indem er von schwarzen Hühner mit einem katzenartigen Fell berichtete. Der Schweizer Naturforscher und Schriftsteller Conrad Gessner beschrieb in seinem Vogelbuch, das 1555 erschien, die Seidenhühner als in China bekannte, schneeweiße Wollhühner mit einer schwarzen Haut.

Nach Europa gelangten die Seidenhühner vermutlich im 18. Jahrhundert über Dänemark. Seinerzeit nutzten Schausteller die Seidenhühner als Attraktion auf den Jahrmärkten und präsentierten sie als Wunderhühner, die aus einer Kreuzung zwischen Huhn und Kaninchen entstanden sein sollten. Eine Aufzeichnung aus dem Jahre 1793 verweist darauf, dass es Seidenhühner in Holland, in Westfalen und im Burgund gegeben haben muss.

Bis in die 30er-Jahre des 19. Jahrhunderts wurden Seidenhühner vor allem in England gezüchtet. Dort gab es einen Sonderverein, der umfangreiche Förderungen dafür erhielt, dass er Seidenhühner züchtete und ihre Anlagen verbesserte. Als die Seidenhühner nach Europa gelangten, hatten sie jedoch noch die Größe eines normalen Haushuhns.

Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde in den Niederlanden damit begonnen, kleinere Hühner zu züchten. In Deutschland konnten sich Seidenhühner letztlich nie gegen das normale Haushuhn durchsetzen, auch wenn sie sehr sichere Brüter sind und sich hervorragend um ihre Küken kümmern. 

 

Das Aussehen der Seidenhühner

Seidenhühner sind kleiner als normale Haushühner. Zu den Besonderheiten gehört, dass Seidenhühner fünf Zehen haben und ihre Haut eine schwarzblaue Farbe aufweist. Zudem gleicht ihr Gefieder weniger einem Gefieder im herkömmlichen Sinne, sondern sieht aus wie ein weiches, leicht strähniges Fell.

Normalerweise ist ein Gefieder so aufgebaut, dass kleine Verbindungshäkchen an den Spitzen der Federfahnen die Feder zusammenhalten. Zudem sind die Konturfedern mit strahlenförmigen Häkchen ausgestattet und verbinden die Federn zu einer Fläche. Seidenhühner haben solche Verbindungshäkchen nicht. Aus diesem Grund fallen die Federfahnen in unterschiedliche Richtungen auseinander, was für das fellartige Aussehen sorgt.

Hinzu kommt, dass die Federn von Seidenhühnern einen weichen Schaft haben. Aus diesem Grund können Seidenhühner nicht fliegen. Das fellartige Gefieder von Seidenhühnern ist weiß, schwarz, silbergrau, kupfer-grau, rotbraun, gelblich oder wildfarben. Daneben gibt es auch dunkelblaue Seidenhühner, die jedoch sehr selten sind.

Die Ohrläppchen zeigen eine blau- und perlmuttfarben schimmernde Färbung. Das Gefieder reicht bis zu den Füßen und die dicht befiederten Beine erklären auch ihren etwas behäbig wirkenden, watscheligen Gang. Ein weiteres Kennzeichen von Seidenhühnern ist ihre Puschelhaube auf dem Kopf.     

 

Die Zuchtkriterien für Seidenhühner

Zu den am meisten verbreiteten Arten von Seidenhühnern gehören heute weiße Zwerg-Seidenhühner mit oder ohne Bart, Siamesische Zwerg-Seidenhühner, Zwerg-Houdan, Seidenhühner mit schwarz-weiß geschecktem Federkleid, Zwerg-Paduaner, Seidenhühner mit schwarz-gold gesäumtem Gefieder und schwarze Zwerg-Seidenhühner.

Damit ein Seidenhuhn allen Zuchtkriterien entspricht, muss seine Körperform gedrungen sein und eine abgerundete Würfelform mit leicht ansteigender Rückenlinie aufweisen.

Die Stellung muss knapp mittelhoch und die Haut blauschwarz gefärbt sein. Außerdem muss das Gefieder voll entwickelt und weich sein und an Seide erinnern. Die Bruteier haben eine hellbraune Schale und müssen mindestens 40 Gramm wiegen.

Sind die Seidenhühner ausgewachsen, wiegt ein Hahn zwischen 1,2 und 1,4 Kilogramm, eine Henne zwischen 0,9 und 1,1 Kilogramm. Früher wurden ausschließlich bartlose Seidenhühner gezüchtet, mittlerweile gibt es jedoch auch Arten von Seidenhühnern mit Bart.

 

Weiterführende Anleitungen und Ratgeber zur Seide:

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