Teppich aus Seide
Teppiche haben eine sehr lange Geschichte und während diese Textilien im Altertum und heute noch überwiegend im Orient als Zierde für Wände, Fußböden und Sitzpolster verwendet werden, werden sie im europäischen Raum in der Regel nur zum dekorativen Bedecken von Fußböden verwendet. Verschiedene Stoffe wie Wolle oder Kunstfasern finden Verwendung beim Knüpfen oder Weben von einem Teppich, Seide macht ihn besonders kostbar und edel.
Seide wird aus den Seidenfäden gewonnen, aus denen die Seidenraupen ihre Kokons vor der Verpuppung spinnen. Die Kokons werden abgehaspelt, die sehr feinen und zarten Fäden gereinigt, gefärbt und zu Naturseidenfäden verzwirnt. Durch die hauchdünnen Seidenfäden können auf Seidenteppichen sehr filigrane Muster dargestellt werden, wobei ein handgeknüpfter Seidenteppich eine Knüpfdichte von bis zu 1.000.000 Knoten pro Quadratmeter aufweist.
Diese aufwendige Herstellungsweise und der kostbare Rohstoff Seide, der sich durch seinen edlen, charakteristischen, dauerhaften Glanz und seine Reißfestigkeit auszeichnet, machen den Teppich Seide so wertvoll und besonders. Das Knüpfen der Seidenteppiche erfolgt durch zwei unterschiedliche Knoten, dem so genannten Türkischen oder dem Persischen Knoten. Der Türkische Knoten ist ein symmetrischer Doppelknoten, bei dem jeder einzelne Knoten auf zwei Kettfäden befestigt wird. Die zwei Enden des Seidenfadens werden um jeweils einen Kettfaden geschlungen, herausgezogen und abgeschnitten.
Teppich-Produktion aus Seide in einer Teppichmanufaktur, hier ein Video:
Der Persische Knoten ist ein asymmetrischer Einzelknoten, bei dem der Seidenfaden asymmetrisch über zwei nebeneinander liegende Kettfäden geknotet wird, wobei der Faden einen Kettfaden vollständig, den anderen Kettfaden nur zur Hälfte umschließt. Die ansonsten recht strapazierfähige Seide reagiert empfindlich gegenüber starker, permanenter Sonneneinstrahlung und einem ständigen Scheuern und Reiben durch Sand, schleifende Türen, grobe Schuhsohlen oder spitze Absätze.
Diese Faktoren führen dazu, dass die Farben verblassen und die Fasern brüchig werden. Abhilfe kann hierbei ein Tuch schaffen, das in Essigwasser angefeuchtet und vorsichtig über den Teppich gestrichen wird. Die Reinigung des Seidenteppichs sollte grundsätzlich chemisch erfolgen.
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