Seide Meterware
Ein besonders edler, kostbarer und wertvoller Stoff ist Seide, Meterware bedeutet, dass der Stoff in aller Regel als ungesäumtes Stoffstück in bestellter Länge und durch den Ballen vorgegebener Breite geliefert wird. Aus der Seide Meterware werden anschließend die gewünschten Textilien selbst genäht oder die Seide bemalt, gefärbt oder bedruckt. Seide wird aus den Kokons der Seidenraupen gewonnen, die sich vor ihrer Verpuppung mit einem endlosen Seidenfaden einspinnen.
Grundsätzlich unterscheidet man Zucht- und Wildseide. Zuchtseide hat eine sehr glatte und regelmäßige Oberfläche und einen intensiven Glanz, was dadurch entsteht, dass die Raupen abgetötet werden, bevor sie ausschlüpfen und die Fäden durchtrennen.
Wildseide wird gewonnen, nachdem die Falter ausgeschlüpft sind. Dabei fressen sie ein Loch in den Kokon, ihr Speichel färbt die Wildseide etwas dunkler und die Fäden werden in mehrere Stücke zerrissen. Daher ist Wildseide etwas grober und unregelmäßiger und glänzt matt. Die Fäden werden abgehaspelt, gereinigt und zu Rohseidenfäden versponnen. Je nachdem wie stark die Fäden miteinander verzwirnt werden und je nach Bindung entstehen unterschiedliche seidene Stoffe.
So wird Seide als Meterware beispielsweise als Dupionseide, als Seidensatin, als Chiffon, als Seidentaft, als Futterseide oder als Crepe des Chine angeboten. Seide bringt neben ihrer edlen, glänzenden Optik, ihrem Weichfließenden Fall und ihrem fülligen Griff sehr positive Eigenschaften mit.
So ist Seide sehr reißfest, elastisch und atmungsaktiv. Sie kann viel Feuchtigkeit aufnehmen und wirkt isolierend, kühlt also im Sommer und wärmt im Winter. Ihre glatte Oberfläche macht die Seide von Natur aus leicht schmutzabweisend und sorgt dafür, dass die Seide kaum Gerüche aufnimmt. Allerdings ist Seide empfindlich gegen starke Sonneneinstrahlung, Schweiß, Parfums und Deos.
Diese Faktoren lassen die Farben verblassen und die Fasern brüchig werden. Verblassten Farben und glanzloser Seide ohne Spannkraft kann man auf die Sprünge helfen, indem man dem Spülwasser etwas Essig bemischt oder die Stoffe vorsichtig mit einem Tuch abreibt, das in Essigwasser angefeuchtet wurde.
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