Die wichtigsten Fragen zum Sari

Die wichtigsten Fragen zum Sari

Wenn von traditioneller Kleidung aus Asien und von edlen Stoffen wie Seide die Rede ist, denken viele neben dem Kimono auch an den Sari. Das edle Wickelkleid erfreut sich schließlich auch hierzulande immer größerer Beliebtheit. Doch was genau ist ein Sari eigentlich? Zu welchen Anlässen wird er getragen? Und in welchen Ausführungen ist er erhältlich?

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Die wichtigsten Fragen zum Sari

Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um den Sari!:

Was ist ein Sari?

Beim Sari handelt es sich um ein traditionelles Gewand für Frauen. Von der Optik her wirkt der Sari zwar wie ein Kleid. Tatsächlich handelt es sich aber um eine Stoffbahn oder ein langes, rechteckiges Tuch. Gekonnt und kunstvoll um den Körper geschlungen, entsteht der optische Effekt eines Kleides.

Ein Sari ist üblicherweise zwischen 80 und 120 cm breit und fünf bis sechs Meter lang. In Ausnahmefällen kann das Tuch sogar bis zu neun Meter lang sein.

Der Stoff lässt sich in drei Zonen einteilen:

  • Das obere Stück ist das Schulterstück und heißt Paluv oder Pallu. Beim Tragen wird es über eine Schulter geworfen und hängt herunter. Dieser Teil des Saris ist meistens besonders dekorativ verziert.

  • Das Mittelstück ergibt den Rockteil. Es ist oft eher einfach gehalten, kann aber auch mit Verzierungen ausgeführt sein.

  • Eine Schmuckborte bildet den unteren Teil und zugleich den Saum des Saris.

Zu den Besonderheiten des Saris gehört, dass er tatsächlich nur aus dem Tuch besteht. Der Stoff ist nirgends abgenäht, um die Kleid-Form anzudeuten. Dass der Sari wie ein langer Wickelrock mit einseitigem Schulterüberwurf anmutet, kommt einzig durch die spezielle Art des Wickelns zustande.

Woher stammt der Sari?

Der Sari ist in Südasien beheimatet. Seine Wurzeln liegen in Indien, aber auch in Sri Lanka, Bangladesch, Nepal und einigen Regionen Pakistans wird er getragen. Neben den eher schlichten Ausführungen für den Alltag gibt es aufwändig dekorierte und üppig bestickte Saris für Hochzeiten und Festtage.

Dass der Sari aus einem ungenähten Tuch besteht, geht auf eine religiöse Tradition zurück. Die Hindus glaubten früher, dass ein Stoff nur dann wirklich rein ist, wenn er nicht mit einer Nadel in Berührung gekommen war.

So wurde der Sari zu einem traditionellen Gewand, lange bevor es genähte Kleidungsstücke zu kaufen gab.

Im alten Indien bestand das Schönheitsideal aus einer üppigen Oberweite, einer schmalen Taille und ausladenden Hüften. Das geschickte Drapieren des Saris macht es möglich, dem Schönheitsideal recht nahezukommen.

Auch dieser Aspekt trug dazu bei, dass sich der Sari als beliebtes Kleidungsstück etablieren konnte und bis heute gerne getragen wird.

Woraus besteht ein Sari?

Saris gibt es in den verschiedensten Farben, mit allerlei Mustern und von ganz schlicht bis hin zu aufwändig bestickt oder dekoriert. Auch was die Stoffe selbst angeht, sind unterschiedliche Ausführungen erhältlich:

Baumwolle

Der Klassiker unter den Stoffen für den Sari ist die Baumwolle. Denn Baumwollstoffe lassen sich vergleichsweise einfach und kostengünstig produzieren. Außerdem können sie gut verarbeitet, eingefärbt, bedruckt oder anderweitig verziert werden. Sie sind pflegeleicht, robust und angenehm auf der Haut.

Seide

Deutlich teurer, dafür aber auch edler und luxuriöser als Baumwolle ist Seide. Der dezente Glanz, die hohe Festigkeit und der weiche Fall verleihen einem Seiden-Sari echte Eleganz.

Hinzu kommt, dass Seide kaum knittert und Temperaturen hervorragend ausgleichen kann. Weil ein Sari aus Seide einen hohen Preis hat, wird er in erster Linie von Frauen der wohlhabenden Mittelschicht und der Oberschicht getragen. Auch Festtags-Saris und Saris für Hochzeiten bestehen oft aus Seide.

Noch prunkvoller als sein Seiden-Sari ist ein Sari aus Brokatseide. Brokatseide ist ein Seidenstoff, in den Gold- oder Silberfäden eingewebt sind. Je nach Art der Fäden wird dann von Silber- oder Goldbrokat gesprochen. Saris aus diesem besonderen Material sind überaus prunkvoll und waren früher Adligen und Würdenträgern vorbehalten.

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Mischgewebe

Während früher die Stoffe für Saris in Handarbeit hergestellt wurden, stammen heute viele Gewänder aus industrieller Massenproduktion. Dabei werden häufig Stoffe aus Geweben verarbeitet, die Baumwolle oder Seide mit Viskose oder Polyester mischen. Dabei machen sich die Mischgewebe die Vorteile der einzelnen Fasern zunutze.

Ein gutes Tragegefühl, weniger Anfälligkeit für Knitterfalten oder die Möglichkeit, den Sari in der Waschmaschine zu waschen, können dann das Ergebnis sein. Ein Sari aus einem Mischgewebe muss also nicht schlechter sein als ein Gewand aus reiner Baumwolle oder Seide.

Wann wird der Sari getragen?

Der Tragekomfort und das edle, aber trotzdem unaufdringliche Aussehen machen den Sari zu einem beliebten Kleidungsstück für die verschiedensten Anlässe. In seinen Heimatländern ist der Sari nach wie vor ein Allrounder im Alltag.

Die spezielle Wicklung umspielt den Körper und bietet die richtige Bewegungsfreiheit. Ein Sari macht jede Drehung mit und verhüllt den Körper, ohne aufzutragen. Beim Einkaufen oder bei einer Sommerparty ist er deshalb genauso geeignet wie bei einer Tanzveranstaltung.

In einer eleganteren Ausführung mit Stickereien, Perlen oder Pailletten verwandelt sich der Sari in ein chices Kleidungsstück für Feste, Hochzeiten und andere feierliche Veranstaltungen.

Auch die Modedesigner haben das feminine Gewand längst entdeckt und kombinieren die exotische Ausstrahlung mit modischen Accessoires. Hierzulande ist der Sari außerdem ein beliebtes Karnevalskostüm.

Wie wird ein Sari gebunden?

Lange Zeit trugen indische Frauen nur den Sari. Heute ist es üblich, den Sari mit einer Bluse namens Choli zu kombinieren. Choli ist eine enge, bauchfreie Bluse mit kurzen Ärmeln, die vorne geknöpft ist. Sie bedeckt den Brustbereich und schützt so vor neugierigen Blicken.

Bei Saris aus einem recht transparenten Stoff kann auch ein trägerloser BH die Bluse ersetzen. Außerdem wird unter dem Sari oft ein Unterrock getragen.

Ein Sari kann auf verschiedene Arten gebunden werden. Sie richten sich teils nach der Herkunft, denn es gibt regionale Unterschiede. So hängt das Ende des Saris mal hinten herunter und mal nach vorne.

In einigen Gegenden wird der Sari über die linke Schulter gelegt, in anderen Gegenden über die rechte Schulter. Und auch beim Sari gibt es Tragemoden, die sich im Laufe der Zeit verändern.

Eine Möglichkeit, um den Sari zu wickeln, geht so:

  • Der Stoff wird zuerst um die Taille gelegt. Dazu wird das weniger verzierte Ende oberhalb des rechten Hüftknochens angesetzt und einmal über den Bauch und den Rücken hinweg um den Körper geführt.

  • Nun die obere Stoffkante nach hinten klappen und in den Unterrock stecken. Dadurch ist der Sari fixiert.

  • Anschließend wird das verzierte Schulterstück in gleichmäßige Falten gelegt, diagonal um den Rücken geführt und über eine Schulter gelegt.

  • Als Nächstes den übrigen Stoff auf der Vorderseite des Körpers greifen, wie eine Ziehharmonika in Falten legen und vor dem Bauch im Unterrock feststecken.

  • Zum Schluss das Schulterstück noch schön in Form ziehen.

Es wird vermutlich ein paar Versuche brauchen, bis der Sari perfekt sitzt und die Falten wirklich schön gleichmäßig fallen. Hilfreich kann es aber sein, den Stoff mit Stecknadeln, Sicherheitsnadeln oder auch dekorativen Broschen zu fixieren. So verrutscht der Sari nicht so schnell.

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Hier schreiben Michael Husmann, Geschäftsinhaber einer B2B Stoffhandel Firma, die Künstlerin Elke Bornholt, mit einem Faible für Seidenmalerei und Bastelarbeiten, Karina Notzko, - Schneidermeisterin, die Youtuberin Sevilart ( Deko, Bastel und Kreativ-Videos) sowie Christian & Ferya Gülcan (Fashionexpertin), - Künstler (Maltechniken) Inhaber Koozal Galerie & Design (auch Import & Handel Seidenwaren), Betreiber der Webseite und Redakteure. Wir möchten alles Wissenswerte rund um Seide, Seidenmalerei und Mode aus Seidenstoffen vermitteln.

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