10 Fragen zu Zahnseide, Teil 1

10 Fragen zu Zahnseide, Teil 1

Selbst Leute, die eigentlich auf eine gute Mundhygiene achten, verzichten oft auf Zahnseide. Und eine typische Begründung ist, dass sie die Anwendung für zu schwierig und kompliziert halten. Dabei ist es eigentlich ziemlich einfach, Zahnseide richtig zu benutzen. Außerdem ist die Anwendung sehr sinnvoll, denn die Zahnseide hilft, die Stellen zu reinigen, die die Zahnbürste nicht erreicht.

10 Fragen zu Zahnseide, Teil 1

In einem zweiteiligen Beitrag beantworten wir zehn Fragen zu Zahnseide und erklären, wie sie richtig eingesetzt wird:

  1. Warum heißt Zahnseide so?

Die Bezeichnung Zahnseide existiert schon seit mehr als 200 Jahren. Sie geht auf einen US-amerikanischen Zahnarzt namens Dr. Levi Spear Parmly zurück. Um 1815 praktizierte er in New Orleans und empfahl seinen Patienten, einen Seidenfaden zu verwenden, um die Zahnzwischenräume zu reinigen. Zahnseide war zunächst also tatsächlich ein Faden aus echter Seide.

Sechs Jahrzehnte später begann die kommerzielle Produktion von Zahnseide. Sie nahm so richtig Fahrt auf, als sich die Firma Johnson & Johnson das Verfahren patentieren ließ. In den 1940er-Jahren kam dann gewachste Zahnseide auf den Markt. Inzwischen wird für Zahnseide zwar keine echte Seide mehr verwendet, doch der Name ist geblieben.

Übrigens sind Menschen nicht die einzigen Lebewesen, die Zahnseide verwenden. Forscher haben entdeckt, dass wildlebende Affen in Thailand ihr Gebiss ebenfalls mit Zahnseide pflegen. Die Affen verwenden dafür lange Menschenhaare, die sie Touristen und Passanten ausreißen. Und die Technik bringen erwachsene Affen ihrem Nachwuchs bei.

  1. In welchen Varianten gibt es Zahnseide?

Wer sich in einer Drogerie oder Apotheke umschaut, stellt fest, dass die Auswahl an Zahnseide sehr groß ist. Das richtige Produkt auszusuchen, fällt deshalb nicht immer leicht. Grundsätzlich werden folgende Varianten voneinander unterschieden:

  • Glatte Zahnseide, auch Floss genannt, ist ein dünner Nylonfaden mit rundem Querschnitt, der aus mehreren, miteinander verdrillten Filamenten besteht. Solche Zahnseide ist gewachst und ungewachst, mit verschiedenen Beschichtungen wie zum Beispiel Fluorid und sogar in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen erhältlich.
  • PTFE-Zahnseide ist ein dünner Faden aus Polytetrafluorethylen und aus nur einem Filament gefertigt.
  • Flauschige Zahnseide wird auch als Superfloss bezeichnet. Dahinter verbergen sich vorgeschnittene Fäden. Die Enden sind glatt und versteift und helfen auf diese Weise beim Einfädeln. Das Mittelstück hingegen ist flauschig, kann zusätzlich aber auch einen glatten Abschnitt haben.
  • Bei einem Zahnband handelt es sich um ein dünnes Kunststoffband. Es ist etwas breiter als klassische Zahnseide und hat einen flachen Querschnitt.
  • Ein Zahnseide-Stick oder auch eine Flossette bezeichnet einen Stab aus Kunststoff mit einem gebogenen, Y-förmigen Kopf. In diesen Kopf ist ein Zahnseide-Faden eingespannt.

Neben Zahnseide sind im Handel auch separate Einfädler erhältlich. Sie bestehen aus Kunststoff und erinnern sowohl von der Form als auch von der Funktion her an eine Nähnadel.

Bei der Verwendung wird die Zahnseide durch das Nadelöhr gefädelt. Anschließend wird zuerst die Spitze durch die jeweilige Zahnlücke geschoben und danach der gesamte Einfädler samt Zahnseide hindurchgeführt.

  1. Wirkt sich die Art der Zahnseide auf das Putzergebnis aus?

Letztlich ist es eine Frage des persönlichen Geschmacks, ob gewachste oder glatte Zahnseide verwendet wird. Beide Varianten führen zu guten Reinigungsergebnissen. Allerdings unterscheiden sich diese etwas voneinander.

Bei gewachster Zahnseide hält eine dünne Wachsschicht die einzelnen Filamente zusammen. Der Zahnseide-Faden gleitet dadurch leichter und lässt sich mitunter auch durch enge Zahnlücken fädeln.

Außerdem kommt es bei gewachster Zahnseide seltener zu Verletzungen des Zahnfleisches. Aus diesem Grund wird diese Variante Anfängern oft empfohlen. Nachteilig ist aber, dass Wachsreste zwischen den Zähnen zurückbleiben können.

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Wenn mit ungewachster Zahnseide geputzt wird, fächern sich die einzelnen Filamente auf. Dies kann als vorteilhaft, genauso aber auch als störend empfunden werden. An scharfkantigen Stellen kann die Zahnseide ausfransen oder sogar reißen, wodurch kleine Filamente in engen Zahnlücken stecken bleiben können.

Ist der Zahn sauber, erzeugt Zahnseide ohne Wachsbeschichtung ein quietschendes Geräusch. Eigentlich ist das ein Zeichen für ein gutes Reinigungsergebnis, nicht jeder Anwender möchte so ein Geräusch aber hören.

Auch die Frage, ob es ein runder, dünner Zahnseide-Faden oder lieber ein flaches, breiteres Zahnband wird, ist am Ende Geschmackssache. Zahnbänder eignen sich grundsätzlich eher bei breiteren Zahnlücken.

  1. Wie wird Zahnseide angewendet?

Die richtige Nutzung von Zahnseide ist einfacher, als oft gedacht. Die Vorgehensweise ist so:

  1. Bei Zahnseide aus einem Spender wird zunächst ein etwa 40 cm langes Stück abgeschnitten. Bei Superfloss ist das nicht notwendig, denn hier sind die Fäden schon vorgeschnitten. Deshalb muss nur ein Faden entnommen werden.

  2. Nun die Enden des Zahnseide-Fadens jeweils um die Spitzen der Zeige- oder Mittelfinger wickeln. Durch das Auseinanderhalten der Finger kann die Zahnseide mit sanftem Zug gespannt werden.

  3. Jetzt die Zahnseide im rechten Winkel zur Zahnreihe positionieren und in den Zwischenraum zwischen zwei Zähnen einfädeln. Am einfachsten ist das im Bereich der Frontzähne, bei den Backenzähnen geht es etwas schwieriger.

  4. Ist die Zahnseide eingefädelt, wird sie vorsichtig bis nach unten zum Zahnfleischsaum geführt.

  5. Dann beide Enden der Zahnseide in die gleiche Richtung ziehen, damit sich der Faden c-förmig um die Seitenflächen des jeweiligen Zahnes legt. Nun die Zahnseide in kurzen Zickzackbewegungen an einer Seitenfläche nach oben zur Zahnkrone führen. Das Ganze an der Seitenfläche des Nachbarzahnes wiederholen.

  6. An den Frontzähnen oder bei einem Zahn, der frei steht, kann die Zahnseide auch wie ein Schal um den Zahn gelegt werden. Wird sie dann hin und her gezogen, werden beide Seitenflächen gleichzeitig gesäubert.

  7. Auf diese Weise nacheinander alle Zähne reinigen.

  8. Zwischendurch und vor allem zum Schluss den Mund gut ausspülen, um die Speisereste und Zahnbeläge zu entfernen, die die Zahnseide gelöst hat.

Für jede Zahnlücke sollte ein frischer, sauberer Abschnitt der Zahnseide verwendet werden. Das klappt am besten, wenn an einem Ende des Fadens begonnen und die Zahnseide dann systematisch bis zum anderen Ende verarbeitet wird.

  1. Sind Zahnseide-Sticks die bessere Alternative?

Zahnseide-Sticks, die auch Flossetten oder Zahngeigen genannt werden, werden oft als handlicher empfunden. Das liegt zum einen daran, dass der Zahnseide-Faden schon gebrauchsfertig aufgespannt ist. Es ist also nicht notwendig, einen Faden abzuschneiden und um die Finger zu wickeln.

Zum anderen macht es die gebogene Form des Halters einfacher, die Zahnzwischenräume im Bereich der Backenzähne zu erreichen. Ein Minuspunkt ist aber der zusätzliche Plastikmüll.

Die Verwendung als solche gestaltet sich wie bei klassischer Zahnseide. Auch der Zahnseide-Stick wird also zwischen zwei Zähnen eingefädelt und anschließend in kleinen Zickzackbewegungen erst an der einen und danach an der anderen Seitenfläche der beiden benachbarten Zähne entlang geführt. Ob die Sticks die bessere Alternative sind, kann jeder nur durch Ausprobieren herausfinden und für sich entscheiden.

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Hier schreiben Michael Husmann, Geschäftsinhaber einer B2B Stoffhandel Firma, die Künstlerin Elke Bornholt, mit einem Faible für Seidenmalerei und Bastelarbeiten, Karina Notzko, - Schneidermeisterin, die Youtuberin Sevilart ( Deko, Bastel und Kreativ-Videos) sowie Christian & Ferya Gülcan (Fashionexpertin), - Künstler (Maltechniken) Inhaber Koozal Galerie & Design (auch Import & Handel Seidenwaren), Betreiber der Webseite und Redakteure. Wir möchten alles Wissenswerte rund um Seide, Seidenmalerei und Mode aus Seidenstoffen vermitteln.

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