10 Fragen zu Zahnseide, Teil 2
Zwar kümmern sich viele Menschen um eine gute Mundhygiene. Aber zu Zahnseide greifen eher wenige. Denn sie fürchten, dass die Anwendung zu kompliziert ist. Dabei ist es gar nicht so schwierig, Zahnseide richtig anzuwenden. Und anders als die Zahnbürste erreicht die Zahnseide auch die Zahnzwischenräume. In einem zweiteiligen Beitrag beantworten wir zehn Fragen zu Zahnseide.
In Teil 1 haben wir erklärt, warum Zahnseide überhaupt so heißt, welche Varianten es gibt und wie sich Zahnseide auf das Putzergebnis auswirkt. Außerdem haben wir eine Anleitung für die korrekte Anwendung gegeben und uns Zahnseide-Sticks als Alternative angeschaut.
Hier ist Teil 2!:
-
Inhalt
Wird Zahnseide vor oder nach dem Zähneputzen angewendet?
Selbst Experten sind sich nicht einig darüber, ob die Reinigung der Zahnzwischenräume vor oder nach dem Zähneputzen erfolgen sollte. Oft lautet die Empfehlung, dass es am Ende keine große Rolle spielt und jeder selbst entscheiden kann, was ihm eher zusagt.
Einige Zahnärzte raten aber dazu, abends zunächst zur Zahnseide zu greifen und anschließend die Zähne zu putzen.
Denn wenn die Zahnzwischenräume gleich am Anfang gereinigt sind, kann die Zahnpasta besser bis an die Seitenflächen der Zähne vordringen, sodass dort die Inhaltsstoffe hingelangen.
-
Was gilt mit Blick auf Zahnseide bei Zahnspangen, Kronen und Brücken?
Bei einer herausnehmbaren Zahnspange ist die Reinigung kein Thema, weil die Zahnspange fürs Zähneputzen ja einfach aus dem Mund genommen werden kann. Anders sieht es bei einer festen Zahnspange aus. Vor allem bei den sogenannten Brackets, die auf den Zähnen befestigt und mit einem Draht über die Zahnreihe bespannt sind, ist eine gründliche Reinigung der Zahnzwischenräume sehr wichtig.
Allerdings ist es hier auch nicht ganz so einfach, die Zahnseide richtig einzusetzen. Denn die Drähte stehen genau dort im Weg, wo die Zahnseide normalerweise in den Zwischenräumen und an den Seitenflächen der Zähne entlang nach oben und unten bewegt wird.
Daher braucht es eine besondere Technik, die es ermöglicht, die Zahnseide unter dem Draht in die enge Lücke hineinzuschieben. Das klappt entweder mit herkömmlicher Zahnseide und einem Einfädler oder mit Superfloss samt Einfädel-Hilfe.
Kronen und Brücken sind als fester Zahnersatz mit einem speziellen Zahnzement dauerhaft auf abgeschliffene Zahnstümpfe aufzementiert. Dabei ersetzt eine Krone eine natürliche, fehlende Zahnkrone, während eine Brücke die Lücke durch einen bis vier fehlende Zähne schließt.
Die Krone ist dazu an den Zähnen befestigt, die rechts und links neben der Zahnlücke sitzen.
Künstlicher Zahnersatz ist natürlich resistent gegenüber Karies. Trotzdem ist Zahnseide ratsam, denn sie verhindert, dass in den Risikobereichen Karies entsteht. Das gilt vor allem für die Zone, in der der Zahnersatz und die natürliche Zahnwurzel ineinander übergehen. Um hier Beläge zu entfernen, kann herkömmliche Zahnseide in der klassischen Form angewendet werden.
Bei einer Brücke muss außerdem der Spalt zwischen dem Zahnfleisch und der Unterseite der Brückenglieder gesäubert werden. Hier setzen sich nämlich gerne Speisereste und Zahnbeläge fest. Superfloss mit Einfädel-Hilfe ist an dieser Stelle die beste Wahl.
-
Ist Zahnseide bei Kindern sinnvoll?
Für Kinder wird die Verwendung von Zahnseide empfohlen, sobald die Lücken zwischen den Backenzähnen geschlossen sind. Ob und wann die Zahnzwischenräume zusätzlich zum normalen Zähneputzen eine Reinigung erfordern, sprechen die Eltern am besten mit dem Zahnarzt ab.
Erst ab einem Alter zwischen zehn und zwölf Jahren sind Kinder in der Lage, selbstständig Zahnseide anzuwenden. Davor brauchen sie natürlich eine entsprechende Anleitung durch den Zahnarzt oder die Eltern. Bis dahin sind die Eltern gefragt, wenn es um die Mundhygiene geht.
Arbeiten die Eltern mit Zahnseide, ist wichtig, dass sie vorsichtig vorgehen. Andernfalls könnten sie das Zahnfleisch verletzen und dem Kind Schmerzen zufügen. Die Technik ist die gleiche wie beim Reinigen der Zahnzwischenräume im eigenen Mund. Und tatsächlich ist es oft sogar einfacher, Zahnseide bei einem Dritten einzusetzen.
Denn statt wie bei sich selbst vor dem Spiegel hantieren zu müssen, sehen die Eltern direkt, wo sie den Faden einfädeln und bewegen.
-
Was tun, wenn das Zahnfleisch bei der Verwendung von Zahnseide blutet?
Wenn Zahnseide richtig und regelmäßig benutzt wird, kommt es nur selten zu Zahnfleischbluten. Vor allem bei den ersten Versuchen kann es aber durchaus passieren, dass sich der Faden rot färbt.
Dann ist wichtig, herauszufinden, was zum Zahnfleischbluten geführt hat. Meistens ist eine der beiden folgenden Möglichkeiten die Ursache:
- Ungeübte Anwendung: Wer noch wenig Routine hat, neigt dazu, die Zahnseide zu grob in die Zahnzwischenräume einzuführen und zu heftig zu bewegen. Dadurch kommt es zu kleinen Verletzungen am Zahnfleischsaum. Wichtig ist, sanfter vorzugehen und die Zahnseide nie abrupt in Richtung Zahnfleisch zu ziehen, sondern immer nur kleine Zickzack-Bewegungen auszuführen.
- Entzündetes Zahnfleisch: Durch bestehende Entzündungen neigt das Zahnfleisch schneller zum Bluten. Eine gute Mundhygiene, die das Reinigen der Zahnzwischenräume mit Zahnseide einschließt, kann dazu beitragen, dass die Entzündungen schneller abheilen und künftig seltener auftreten. Solange das Zahnfleisch entzündet ist, ist aber wichtig, besonders am Zahnfleischsaum sehr vorsichtig zu sein.
Hält das Zahnfleischbluten an und macht es sich auch beim Zähneputzen oder sogar beim Essen bemerkbar, sollte möglichst bald ein Zahnarzt aufgesucht werden. In diesem Fall muss nämlich die Ursache gefunden und eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden.
-
Warum riecht Zahnseide nach der Benutzung unangenehm?
Besonders bei den ersten Anwendungen kommt es oft vor, dass die Zahnseide nicht nur gelblich verfärbt ist, sondern auch übel riecht. Der Geruch ist weder ungewöhnlich noch ein Anzeichen für eine Erkrankung.
Ganz im Gegenteil ist er ein Beleg dafür, dass die Putzleistung stimmt. Denn an der Zahnseide haften genau die schlecht riechenden Zahnbeläge und Essensreste, die vorher an den Zähnen hafteten.
Auslöser für den Geruch sind organische Zersetzungsprozesse. Sie kommen dadurch zustande, dass sich Bakterien in den Zahnbelägen ansiedeln, die sich von den Speiseresten ernähren und Stoffwechselprodukte ausscheiden. Werden die Ausscheidungen nicht entfernt, kann Mundgeruch die Folge sein.
Dass benutzte Zahnseide mitunter schlecht riecht, ist also eigentlich ein klares Argument für ihren Einsatz. Und bei regelmäßiger Anwendung sollte der Geruch immer schwächer werden.
Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen:
- 10 Fragen zu Zahnseide, Teil 1
- Kosmetik mit Seidenproteinen für eine glatte Haut
- 8 trendige Ideen für Seidentücher
- 4 Bastelideen für Seidenblumen
- Die wichtigsten Fragen zum Sari
- Trend 2022: Lange Seidenkleider
- Seide mit Avocados färben
- Anleitung für ein Seidentuch in Knitter- und Salztechnik
Thema: 10 Fragen zu Zahnseide, Teil 2
Übersicht:
Fachartikel
Verzeichnis
Über uns