Anleitung: Wandbilder aus abstrakt gefärbter Seide

Anleitung: Wandbilder aus abstrakt gefärbter Seide

Seit einiger Zeit kehren textile Wandbehänge in die Wohnungen zurück. Wandteppiche, Makramee-Bilder und Seidenmalereien sind wieder voll im Trend, auch wenn sie jetzt in einem jungen und modernen Look mit hellen Farben daherkommen.

Anzeige

Anleitung Wandbilder aus abstrakt gefärbter Seide

Passend dazu stellen wir in dieser Anleitung eine Idee für Wandbilder aus abstrakt gefärbter Seide vor. Viel Spaß!:

Wandbilder aus abstrakt gefärbter Seide – die Materialien

  • Seide

  • Seidenmalfarbe in mindestens zwei Farbtönen

  • Wachs

  • Gefäß und Topf zum Schmelzen des Wachses

  • Pinsel

  • Bügeleisen

  • Küchenpapier

  • Stickringe

  • Schere

  • Backpapier oder Folie für die Arbeitsfläche

Wandbilder aus abstrakt gefärbter Seide – die Anleitung

Um farbenfrohe Muster in Marmor-Optik auf der Seide zu gestalten, wenden wir eine Reserviertechnik mit Wachs an. Damit die Seide das Verfahren gut übersteht, sollte eine etwas festere Qualität gewählt werden. Eine Pongé-Seide beispielsweise ist gut geeignet.

Wachsperlen zum Schmelzen sind im Bastelbedarf erhältlich. Wer Kerzenreste hat, kann sie aber genauso verwenden. Nur sollte das Wachs möglichst weiß sein. Denn eingefärbtes Wachs könnte Spuren auf der Seide hinterlassen, die das Muster optisch stören.

Sind alle Materialien zur Hand, kann es losgehen.

  1. Die Seide zuschneiden und das Wachs schmelzen

Zunächst wird die Seide grob zugeschnitten. Am besten werden dafür die Stickringe auf den Seidenstoff gelegt. Dann kann mit der Schere großzügig einmal um die Ringe herum geschnitten werden. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die eingefärbten Stoffstücke später gut in die Stickringe eingespannt werden können.

Weiter geht es dann mit dem Wachs. Um das Wachs zu schmelzen, wird ein Topf mit etwas Wasser auf den Herd gestellt. In den Topf wird eine Konservendose, ein Marmeladenglas, eine ausgediente Schüssel oder ein ähnliches Gefäß gegeben und mit Wachs befüllt.

Bei mittlerer Temperatur wird das Wachs nun verflüssigt. Dabei sollte möglichst kein Wasser in das Wachs gelangen.

Um sich eine größere Putzaktion zu ersparen, wird jetzt noch die Arbeitsfläche mit Backpapier oder Folie ausgelegt. Darauf werden die zugeschnittenen Seidenstücke ausgebreitet.

  1. Die Seide wachsen

Wenn das Wachs geschmolzen ist, wird die Seide flächig damit eingepinselt. Die Wachsschicht muss nicht sehr dick sein. Wichtig ist nur, dass der ganze Stoff mit Wachs überzogen ist. Es reicht aber aus, das Wachs nur auf einer Stoffseite aufzutragen.

Denn in flüssiger Form und im Zusammenspiel mit dem leichten Druck, der durch den Pinsel entsteht, dringt das Wachs auch so in die Stofffasern ein.

Damit später ein abstraktes Muster entsteht, wird der eingewachste Seidenstoff nun zusammengeknüllt. An den Falten und Knicken, die dabei entstehen, bröckelt das Wachs von der Seide ab. Hier werden später die Linien des Musters sein, während das Wachs die Seide an den anderen Stellen von der Farbe abschirmt.

Nachdem die Seide zusammengeknüllt und geknittert wurde, werden die abgeplatzten Wachsbrösel abgeschüttelt.

Wer größere Farbfelder kreieren möchte, kann den Seidenstoff zusätzlich noch ruckartig straff ziehen und lockern. Dadurch platzen größere Wachsstücke ab.

  1. Die Farbe auftragen

Da das Wachs im Idealfall weiß und im flüssigen Zustand somit fast durchsichtig ist, ist auf der Seide von dem Muster noch nicht viel zu erkennen. Doch das ändert sich jetzt. Denn nun kommt die Farbe ins Spiel.

Zum Einfärben wird die Seidenmalfarbe flächig mit dem Pinsel auf den eingewachsten Seidenstoff aufgetragen. Da sich Seidenmalfarben in aller Regel untereinander mischen und mit Wasser aufhellen lassen, kann auch ein eigener Farbton kreiert werden.

Allerdings sollte für die erste Farbschicht der hellste Farbton zum Einsatz kommen. Damit weitere Farben später schön zur Geltung kommen, wird nämlich immer von hell nach dunkel gefärbt.

  1. Das Wachs herausbügeln

Die aufgetragene Seidenmalfarbe muss nun etwa fünf bis zehn Minuten lang trocknen. Danach kann das Wachs herausgebügelt werden. Dafür wird der Seidenstoff zwischen mehrere Lagen Küchenpapier gelegt. Anschließend wird mit dem Bügeleisen auf höchster Stufe (ohne Dampffunktion) darüber gebügelt.

Besucher lesen auch gerade folgenden Beitrag:  Gibt es vegane Seide?

Wenn sich das Küchenpapier mit dem Wachs vollgesogen hat, wird es ausgetauscht. Gebügelt wird solange, bis das gesamte Wachs aus dem Seidenstoff entfernt ist.

  1. Weitere Farbschichten gestalten

Nur eine Farbschicht sorgt zwar schon für ein schönes Marmor-Muster. Doch damit das Seidenbild mehr Tiefe und Spannung bekommt, wird eine zweite Farbschicht aufgetragen. Wie zuvor wird der Seidenstoff dafür flächig mit flüssigem Wachs eingepinselt und zusammengeknüllt.

Nachdem die abgeplatzten Wachsstückchen entfernt sind, wird stellenweise eine zweite, dunklere Seidenmalfarbe auf den Stoff getropft.

Wer möchte, kann über den Stoff pusten. Auf diese Weise verlaufen die Farbtropfen. Danach muss die Seidenmalfarbe wieder kurz antrocknen. Anschließend kann das Wachs erneut herausgebügelt werden.

Wer mag, kann auf diese Weise noch weitere Farbschichten gestalten. Zu viele sollten es aber nicht sein, damit das Muster nicht zu unruhig wird.

  1. Die Seide in die Stickringe einspannen

Das Bügeln entfernt nicht nur das Wachs aus dem Seidenstoff, sondern fixiert gleichzeitig die Seidenmalfarben. Aus diesem Grund kann auf eine zusätzliche Fixierung verzichtet werden. Vielmehr sind die Seidenstücke jetzt schon bereit zum Einspannen.

Dafür wird ein Stoffstück zwischen die beiden Rahmenteile vom Stickrahmen gelegt. Anschließend werden die Stellschrauben nach und nach angezogen.

Dadurch spannt sich der äußere Ring und klemmt den Seidenstoff ein. Zwischendurch sollte der Seidenstoff immer mal wieder etwas zurechtgezogen werden, damit die Seide eine straffe, ebene Fläche bildet.

Zum Schluss wird überstehender Stoff auf der Rückseite am Stickring entlang weggeschnitten. Dann kann das Seidenbild auch schon aufgehängt werden. Durch die Stellschrauben bringt ein Stickring praktischerweise seine Aufhängung gleich mit.

Deshalb kann das Seidenbild entweder ganz klassisch mit einem Nagel an der Wand befestigt oder frei schwebend an einem durchsichtigen Faden aufgehängt werden. Fertig!

Andere Methode:

Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen:

Thema: Anleitung: Wandbilder aus abstrakt gefärbter Seide

-

Übersicht:
Fachartikel
Verzeichnis
Über uns


seidenstoffe98

Redakteure
FB/Twitter

Veröffentlicht von

Redakteure

Hier schreiben Michael Husmann, Geschäftsinhaber einer B2B Stoffhandel Firma, die Künstlerin Elke Bornholt, mit einem Faible für Seidenmalerei und Bastelarbeiten, Karina Notzko, - Schneidermeisterin, die Youtuberin Sevilart ( Deko, Bastel und Kreativ-Videos) sowie Christian & Ferya Gülcan (Fashionexpertin), - Künstler (Maltechniken) Inhaber Koozal Galerie & Design (auch Import & Handel Seidenwaren), Betreiber der Webseite und Redakteure. Wir möchten alles Wissenswerte rund um Seide, Seidenmalerei und Mode aus Seidenstoffen vermitteln.

Kommentar verfassen