Die Seidenstraße im ausführlichen Portrait, 4. Teil

Die Seidenstraße im ausführlichen Portrait, 4. Teil

Klar, von der legendären Seidenstraße hat wahrscheinlich jeder schon gehört. Aber so richtig einordnen, können die einstige Handelsroute nur wenige. Wobei schon der Name ein wenig in die Irre führt. Denn die Seidenstraße war keine Strecke im Sinne einer Straße, sondern vielmehr ein ganzes Netz aus Wegen und Routen mit vielen Abzweigungen.

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Die Seidenstraße im ausführlichen Portrait

Und auf der Seidenstraße wurde keineswegs nur Seide gehandelt. Vielmehr wechselten hier die verschiedensten Waren und Güter die Besitzer.

Lange Zeit nur noch ein Thema für Geschichtsbücher, macht die Seidenstraße jetzt wieder von sich reden. China plant nämlich, einen Handels- und Wirtschaftsraum zu errichten, der an frühere Zeiten anknüpft und Asien mit Afrika und Europa verbindet. Dieses Projekt wird als die “Neue Seidenstraße” bezeichnet.

Um die Hintergründe besser zu verstehen, widmen wir der sagenumwobenen Seidenstraße ein ausführliches Portrait. Dabei haben wir in den vorhergehenden Teilen der Beitragsreihe einen Blick auf die wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung der früheren Handelsroute geworfen, sie geographisch eingeordnet und ihre Geschichte beleuchtet.

Nun schauen wir uns die heutige Situation an:

Der Tourismus rund um die Seidenstraße

Die Seidenstraße gilt heutzutage als geheimnisvoll, sagenumwoben und abenteuerlich. Die Mystik der Route wird in Büchern thematisiert und immer mehr Touristen verschlägt es unter dem Motto “Reisen auf Marco Polos Spuren” in die teils sehr abgelegenen Regionen.

China erkannte recht früh, welches Potenzial für den Tourismus in der legendären Handelsroute steckt. Also öffnete das Reich der Mitte in den späten 1970er-Jahren die Türen für ausländische Reisende. In der Folge wurden viele Kulturdenkmäler und Sehenswürdigkeiten entlang der früheren Routen an der Seidenstraße restauriert und die chinesische Regierung achtet darauf, dass die Monumente erhalten bleiben. Gleichzeitig sollten archäologische Ausgrabungen dabei helfen, das frühere Leben greifbar zu machen.

Reisende, die die Route durch das Gebiet an der Wüste Taklamakan nehmen, begegnen vorwiegend Ruinen alter Städte und Überresten von Höhlen. Spannender sind aber die Menschen und deren Lebensstil, der sich bis heute kaum verändert hat. Und auch wenn es mittlerweile Erleichterungen gibt, ist eine Reise noch immer sehr beschwerlich. Die geographischen Bedingungen und die klimatischen Verhältnisse machen sie zu einem echten Abenteuer. Doch für viele Touristen ist genau das der besondere Reiz.

Mit der Eröffnung der internationalen Linie von Almaty nach Ürümqi wurde 1992 die letzte Lücke bei den Zugverbindungen entlang der Seidenstraße geschlossen. Aber auch wenn die Eisenbahnstrecken seitdem die frühere Handelroute abdecken, gibt es nach wie vor keine durchgehenden Fahrten. Tatsächlich existieren noch nicht einmal Umsteigeverbindungen, die zeitlich aufeinander abgestimmt sind.

Die Seidenstraße als Heroin-Highway

Schon seit jeher wurde die Seidenstraße nicht nur für den legalen Handel mit Waren, sondern auch für den Schmuggel genutzt. Und bis heute werden über die frühere Handelsroute Waren geschmuggelt. Dabei handelt es sich in erster Linie um Drogen wie Opium und Heroin, die von Afghanistan nach Europa, China und Russland gebracht werden.

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Andersherum wird von Europa nach Afghanistan die Substanz Essigsäureanhydrid geschmuggelt. Die Substanz wird benötigt, um Heroin herzustellen. Dieser illegale Warenverkehr hat der Seidenstraße jedenfalls den Beinamen Heroin-Highway eingebracht.

Durch Tadschikistan etwa werden jedes Jahr rund 700 Tonnen Heroin geschmuggelt. Doch nur ungefähr 43 Tonnen der Rauschgifte können beschlagnahmt werden. Ein Grund hierfür ist, dass die Schmuggler Container-Lkw benutzen, die genauso aussehen wie die Lkw der NATO-Schutztruppen. Letztere sind unauffällig gehalten, um die Ladungen mit militärischen Gütern zu schützen.

Die Seidenstraße als Weltkulturerbe

Mehrere Länder haben Stätten und Denkmäler, die an den verschiedenen Abzweigungen der Seidenstraße liegen, als Vorschläge für die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingereicht. Das Welterbe-Komitee schlug daraufhin vor, die verschiedenen Stätten gruppiert nach den unterschiedlichen Trassen der früheren Seidenstraße einzureichen.

Also reichten China, Kasachstan und Kirgisistan gemeinsam einen Vorschlag für eine serielle, transnationale Weltkulturerbestätte zur Aufnahme auf die Liste ein. Diese Weltkulturerbestätte deckt einen Korridor ab, der vom Siebenstromland in Zentralasien über das Tian-Shan-Gebirge bis nach Zentralasien verläuft.

Das Komitee nahm den Vorschlag an. Seit 2014 steht er unter dem Namen Seidenstraßen: das Straßennetzwerk des Chang‘an-Tianschan Korridors auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.

Strategische und geopolitische Aspekte zur Seidenstraße

Das Ende der Sowjetunion und das Erstarken Chinas haben die Gebiete, die an den Rändern der früheren Seidenstraße liegen, wieder stärker in die öffentliche Aufmerksamkeit treten lassen.

Zu diesen Gebieten gehören

  • Xinjiang, die westlichste Provinz von China,
  • Kaschmir im Norden von Indien und Pakistan,
  • Tadschikistan,
  • Kirgisistan,
  • Usbekistan,
  • Turkmenistan,
  • Afghanistan und
  • Chorosan, eine Provinz im Nordosten des Irans.

Diese Regionen werden immer wieder von Konflikten und blutigen Auseinandersetzungen erschüttert. Dabei spielen ethnische und religiöse Fragen eine Rolle. Dazu kommen die Versuche Russlands, verlorenen Einfluss wiederzugewinnen, während sich China und die USA darum bemühen, Einfluss zu gewinnen. Überlagert wird das Ganze mit dem Streben der drei Großmächte, islamistischen Tendenzen entgegenzuwirken.

Bereits 1999 haben die USA ihre Interessen in Zentralasien in der Seidenstraßenstrategie definiert. Europa hat seine Ziele ein paar Jahre früher, nämlich 1993, im Projekt TRACECA festgelegt. 2013 schließlich hat China seine Ziele mit dem Projekt One Belt, One Road (kurz OBOR) zusammengefasst. Dieses Projekt wird in Anlehnung an die frühere Handelsroute gerne auch Neue Seidenstraße genannt.

Im nächsten und zugleich letzten Teil unserer Beitragsreihe werfen wir einen Blick auf das Projekt Neue Seidenstraße.

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Hier schreiben Michael Husmann, Geschäftsinhaber einer B2B Stoffhandel Firma, die Künstlerin Elke Bornholt, mit einem Faible für Seidenmalerei und Bastelarbeiten, Karina Notzko, - Schneidermeisterin, die Youtuberin Sevilart ( Deko, Bastel und Kreativ-Videos) sowie Christian & Ferya Gülcan (Fashionexpertin), - Künstler (Maltechniken) Inhaber Koozal Galerie & Design (auch Import & Handel Seidenwaren), Betreiber der Webseite und Redakteure. Wir möchten alles Wissenswerte rund um Seide, Seidenmalerei und Mode aus Seidenstoffen vermitteln.

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