Der Krawattenschal – Infos und Bindeanleitung

Der Krawattenschal – Infos und Bindeanleitung 

Eine schöne und lässige Alternative zur Krawatte ist der Krawattenschal. Und das edle Herrenaccessoire aus Seide liegt derzeit voll im Trend. Dabei ist die Idee keineswegs neu. Denn den Krawattenschal gibt es schon sehr viel länger als die Krawatte.

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Die Krawatte und die Fliege sind typische und bekannte Accessoires für Männer. Auch vom Plastron wird der eine oder andere vielleicht schon einmal gehört haben. Jedenfalls dann, wenn er im chicen Anzug geheiratet hat oder im Reitsport zu Hause ist. Doch ein Krawattenschal? Der Krawattenschal gehört ebenfalls zu den klassischen Männeraccessoires.

Allerdings war er einige Zeit fast von der Bildfläche verschwunden. Jetzt erlebt er sein großes Comeback und der moderne, lässige Mann von heute trägt wieder Krawattenschal. Nur: Was ist ein Krawattenschal überhaupt? Wie wird er getragen? Und wie wird er gebunden? In diesem Beitrag haben wir Infos rund um den Krawattenschal zusammengestellt. Und eine Bindeanleitung gibt’s obendrein!

 

Die Geschichte des Krawattenschals

Während die Krawatte nur rund 100 Jahre alt ist, werden Halstücher und Schals schon seit vielen Jahrhunderten von Männern getragen. Eine neue Idee im Bereich der Männermode ist der Krawattenschal also keineswegs. Nachdem der Halsschmuck lange Zeit in erster Linie praktischer Natur war, entwickelte sich der Krawattenschal mit dem Aufkommen des Autos erstmals zum modischen Accessoire.

Damals sollte das Halstuch den Hals vor dem Fahrtwind schützen. Passend zum fortschrittlichen und eleganten Gefährt sollte das aber nicht mit einem dicken Wollschal erfolgen, sondern mit einem leichteren und vor allem chicen Tuch. Da ein eigenes Auto seinerzeit Ausdruck von Wohlstand war und einen gehobenen Status symbolisierte, verbreitete sich die Mode des Krawattenschals dann schnell auch unter jenen Männern, die sich kein eigenes Auto leisten konnten.

Die studentischen Burschenschaften fanden ebenfalls großen Gefallen am Krawattenschal. Immerhin konnten sie so dem lästigen Krawattenzwang entgehen und gleichzeitig durch teils sehr eigenwillige Trageweisen gegen gesellschaftliche Konventionen rebellieren.

Doch dann folgte eine Zeit, in der der Krawattenschal an Ansehen verlor. Nicht zuletzt durch unzählige Kinofilme wurde der Eindruck vermittelt, dass es vor allem alternde Playboys oder spießige Millionäre und Adlige wären, die Krawattenschal trugen. Auch zwielichtige Gestalten aus der Unterwelt wurden gerne mit Krawattenschal dargestellt. Der dicke, alte Gangsterboss, der mit einem Krawattenschal um den Hals, einem Hut auf dem Kopf und einer Zigarre im Mund in seinem Ledersessel sitzt, wurde zu einem typischen Bild.

Jetzt feiert der Krawattenschal sein großes Comeback. Der Ruf des Dandyhaften löst sich auf und immer mehr jüngere Männer entdecken den Halsschmuck für sich. Als elegante und trotzdem lässige Alternative zur Krawatte ist der Krawattenschal immer häufiger in Büros und bei Veranstaltungen zu sehen.

 

Die verschiedenen Formen des Krawattenschals

Ursprünglich war der Krawattenschal ein quadratisches Tuch, das an den Kanten eingefaltet wurde, damit ein längliches, schalähnliches Tuch entstand. Später wurde der Krawattenschal gleich als längliches Tuch gefertigt, das mit einem lockeren Knoten gebunden und in den Hemdkragen gesteckt wurde. In der weiteren Entwicklung näherte sich der Krawattenschal dann zunehmend dem Plastron an.

Das Plastron ist eine äußerst elegante Schalkrawatte mit breiten, spitz zulaufenden Enden. Lange Zeit war das Plastron der einzig akzeptable Halsschmuck zum traditionellen Cutaway. Heute wird das Plastron eigentlich nur bei sehr feierlichen Anlässen getragen und ist dann auch in dezenten und edlen Farben gehalten. Durch die Form lässt sich das Plastron eigentlich nur mit einer Krawattennadel sinnvoll drapieren, sofern es nicht schon vorgebunden und entsprechend vernäht ist. Vermutlich folgte deshalb dann wieder eine Rückbesinnung auf den Krawattenschal in seiner ursprünglichen, einfachen Form.

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Der heutige, moderne Krawattenschal ist in mehreren Varianten erhältlich. Klassisch geschnitten, sind seine beiden Enden breiter als das Halsstück und laufen spitz zu. In einer anderen Form hat der Krawattenschal nur eine breite, spitz zulaufende Seite. Die andere, schmale Seite ist mit einer Schlaufe ausgestattet, durch die das breite Ende gesteckt wird. Und dann gibt es noch den einfachen, leichten Krawattenschal. Er ist 140 bis 150 cm lang und gute 15 cm breit. Er ist nicht gefüttert und trägt deshalb kaum auf.

 

Die Trageweise des Krawattenschals

Von einem normalen Seidentuch unterscheidet sich der Krawattenschal in seiner Form, seiner Größe und seiner Fülligkeit. Was die Farben und Muster angeht, ähnelt der Krawattenschal der klassischen Krawatte. So gibt es den Krawattenschal in vielen verschiedenen Farben und entweder einfarbig oder mit Mustern wie Pünktchen, Streifen, Blumen oder Paisley.

Kombiniert wird der Krawattenschal meist mit einem Hemd. In diesem Fall wird der Krawattenschal locker um den Hals gebunden und die Enden werden in den offenen Hemdkragen gesteckt. Aber auch zum Polo- oder T-Shirt, zu einem Pullover mit Rundhals- oder V-Ausschnitt oder zu einer Strickjacke kann der Krawattenschal sehr gut kombiniert werden.

Während die Enden des Schals dann im Pullover oder unter der Strickjacke verschwinden, ergibt sich ein lässiges, nicht zu förmliches Outfit mit eleganter Note, das bei einem Restaurantbesuch genauso gut getragen werden kann wie bei einem geschäftlichen Anlass. Sportlich und jung wiederum wird das Outfit, wenn der Krawattenschal locker über einem T-Shirt hängt und mit einer Jeans und einer etwas derberen Jacke kombiniert wird. Der Krawattenschal kann also ähnlich vielseitig gestylt werden wie ein normales Seidentuch oder ein Schal.

 

Die Bindeanleitung für den Krawattenschal

Um einen Krawattenschal zu binden, gibt es mehrere Möglichkeiten. Die einfachste Variante ist, den Krawattenschal in der Mitte zusammenzunehmen und um den Hals zu legen. Anschließend werden die beiden losen Enden durch die Schlaufe auf der anderen Seite gesteckt und leicht angezogen.

Ist der Krawattenschal für diese Bindeart zu füllig, kann er ganz normal um den Hals gelegt werden. Dann werden die beiden Enden überkreuzt und das obere Ende wird von unten durch die Schlaufe am Hals geführt. Zum Schluss werden die beiden Enden so zurechtgezupft, dass sie vorne übereinander liegen und locker herunterhängen. 

Wer es klassischer mag, kann seinen Krawattenschal in einer Art binden, die an einen einfachen Krawattenknoten erinnert. Und das geht so:

·         Zuerst wird der Krawattenschal um den Hals gelegt. Das rechte Ende sollte dabei etwas länger herunterhängen als das linke Ende.

·         Nun werden die beiden Enden überkreuzt, indem das rechte Ende nach links gelegt und um das linke Ende herum geführt wird. Ratsam dabei ist, die Stelle, an der sich die beiden Enden überkreuzen, mit einer Hand festzuhalten.

·         Dann wird das rechte Ende noch einmal um das linke Ende herumgeführt. Dadurch entsteht eine Art Ring.

·         Bei der Krawatte würde das linke Ende nun erst von unten durch die Halsschlaufe und dann durch diesen Ring gesteckt werden. Beim Krawattenschal hingegen wird das Ende nur von unten durch die Halsschlaufe gesteckt und locker fallen gelassen.

·         Zum Schluss werden die beiden Enden so zurechtgezupft, dass sie übereinanderliegen. 

Hier das Ganze noch einmal als Bild:

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[Krawattenschal]

Krawattenschal

Die beiden Enden können nun entweder ganz lässig hängen bleiben oder sie werden in das Hemd oder den Pullover gesteckt.

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Hier schreiben Michael Husmann, Geschäftsinhaber einer B2B Stoffhandel Firma, die Künstlerin Elke Bornholt, mit einem Faible für Seidenmalerei und Bastelarbeiten, Karina Notzko, - Schneidermeisterin, die Youtuberin Sevilart ( Deko, Bastel und Kreativ-Videos) sowie Christian & Ferya Gülcan (Fashionexpertin), - Künstler (Maltechniken) Inhaber Koozal Galerie & Design (auch Import & Handel Seidenwaren), Betreiber der Webseite und Redakteure. Wir möchten alles Wissenswerte rund um Seide, Seidenmalerei und Mode aus Seidenstoffen vermitteln.