Seidentücher richtig pflegen – Infos und Tipps
Seidentücher sind ein tolles Accessoire und können jedes Outfit auf sehr edle Art aufpeppen. Doch damit die Freude an den kostbaren Seidentüchern lange währt, sollten sie richtig gepflegt werden.
Ob als Halstuch, als Schal um die Schultern, als Gürtel oder als Kopftuch: Seidentücher können einem Outfit das gewisse Etwas verleihen. Allein schon durch das edle Material sind die Tücher ein luxuriöses Accessoire, das jedes Outfit aufwertet. Die Farben und die Muster wiederum machen Seidentücher modisch und zugleich zeitlos-klassisch.
Ein hochwertiges Seidentuch hat allerdings seinen Preis. Dies gilt umso mehr, wenn es aus edelster Seide gefertigt, aufwändig gefärbt oder bestickt ist und vielleicht sogar von einem Edeldesigner stammt. Andererseits kann ein Seidentuch ein Leben lang halten, wenn es richtig gepflegt wird.
Und wie Seidentücher richtig gepflegt werden,
erklären die folgenden Infos und Tipps:
Inhalt
Seidentücher in der Waschmaschine waschen
Um ein Seidentuch, das beispielsweise längere Zeit im Schrank hing oder nach einem Restaurantbesuch unangenehm riecht, aufzufrischen, reicht es meist aus, das Tuch gut auszulüften. Dafür kann es für einige Zeit draußen, an der frischen Luft aufgehängt werden. Eine andere Möglichkeit ist, das Seidentuch beim Duschen im Badezimmer aufzuhängen. Der warme Wasserdampf frischt das Tuch auf und lässt gleichzeitig kleine Knitterfalten verschwinden.
Soll es doch eine Wäsche sein, hängt die richtige Vorgehensweise von der Seide ab:
· Ungefärbte Seide kann bei 30 Grad in der Waschmaschine gewaschen werden. Entbastete Seide, zu der unter anderem Ponge, Chiffon oder Crepe de Chine gehört, verträgt sogar etwas höhere Temperaturen.
· Gefärbte Seide kann bei Kaltwäsche in der Waschmaschine oder von Hand gewaschen werden.
Hat die Waschmaschine ein spezielles Waschprogramm für Seide, sollte natürlich diese Einstellung gewählt werden. Ansonsten sollte das Waschprogramm für Vorhänge und Gardinen oder das Wollwaschprogramm eingestellt werden. Wird das Waschgut bei einem dieser Programme aber längere Zeit ohne Bewegung in Wasser eingeweicht, ist es besser, die Seidentücher per Handwäsche zu reinigen.
Wichtig ist außerdem, ein spezielles Seidenwaschmittel zu verwenden. Denn Waschmittel und Seifen enthalten Tenside und andere waschaktive Substanzen, die die Eiweißstruktur der Seide angreifen können. Zudem kann es passieren, dass sich Rückstände in den Fasern ablagern, die die Seide im Laufe der Zeit speckig wirken lassen. Und noch ein Tipp: Zumindest bei den ersten Wäschen sollten immer nur gleichfarbige Seidentücher zusammen gewaschen werden. Seidentücher geben nämlich überschüssige Farbe ab. Dadurch kann es zu Verfärbungen kommen.
Seidentücher von Hand waschen
Ob ein Seidentuch in die Waschmaschine kann, ist auf dem Pflegeetikett angegeben. Bei sehr hochwertigen Tüchern oder wenn nur ein einziges Seidentuch gewaschen werden soll, ist Handwäsche aber grundsätzlich die bessere und sicherere Lösung. Die richtige Durchführung der Handwäsche richtet sich danach, ob das Seidentuch einfarbig oder mehrfarbig ist.
Die Handwäsche von einem einfarbigen Seidentuch
Um ein einfarbiges Seidentuch von Hand zu waschen, wird ein ausreichend großes Gefäß mit kaltem bis lauwarmem Wasser befüllt. Bei dem Gefäß kann es sich beispielsweise um eine Waschschüssel, das Waschbecken oder die Badewanne handeln. Das Seidentuch wird locker ausgebreitet in das Wasser gelegt und sofort hin- und herbewegt. In vielen Fällen wird das Seidentuch etwas Farbe abgeben. Das ist aber nicht weiter schlimm. Denn zum einen handelt es sich um überschüssige Farbpigmente und zum anderen ist das Seidentuch einfarbig, so dass sich nichts verfärben kann.
Nun wird etwas Seidenwaschmittel ins Wasser gegeben und das Seidentuch behutsam durchgeknetet. Das Seidentuch sollte ständig in Bewegung sein und flächig bearbeitet werden. Reiben, Bürsten oder Kratzen sind tabu. Sind die Verschmutzungen entfernt, wird das Seidentuch unter fließendem Wasser gründlich ausgespült, bis alle Waschmittelreste ausgewaschen sind. Beim letzten Spülgang kann etwas Essig hinzugefügt werden. Zwei bis drei Esslöffel Essig auf einen Liter Wasser neutralisieren zum einen mögliche Waschmittelrückstände. Zum anderen frischt der Essig die Farbe auf und sorgt dafür, dass die Seide ihren Glanz behält.
Die Handwäsche von einem mehrfarbigen Seidentuch
Ein mehrfarbiges Seidentuch wird locker ausgebreitet in das Waschbecken, die Badewanne oder die Dusche gelegt. Dann wird ein kräftiger Wasserstrahl mit kaltem bis lauwarmem Wasser über das Seidentuch laufen gelassen. Gleichzeitig wird das Tuch hin- und herbewegt.
Der Wasserstrahl muss so kräftig sein, dass sich Wasser im Becken sammelt und die Seide darin bewegt werden kann, das Wasser aber gleichzeitig ständig ausgetauscht wird und abfließt. Wird zu wenig Wasser verwendet oder das Seidentuch nicht ständig bewegt, lagern sich die gelösten Farbpigmente wieder an der Seide ab. Dies kann zu Verfärbungen führen, die nicht mehr rückgängig zu machen sind.
Das Seidentuch wird solange gespült, bis keine neue Farbe mehr austritt. Erst dann wird der Wasserablauf geschlossen und das Seidentuch wie oben beschrieben gewaschen.
Wichtig ist, das Seidentuch nicht unbewegt im Waschwasser liegen zu lassen. Durch das Einweichen weicht zwar die Verschmutzung etwas auf. Gleichzeitig öffnen sich aber auch die Seidenfasern. Das Ergebnis ist, dass die Verschmutzung nur noch tiefer ins Gewebe eindringt.
Nach der Handwäsche wird das Seidentuch vorsichtig und nur leicht ausgedrückt, auf keinen Fall ausgewrungen. Getrocknet wird das Seidentuch am besten auf einem Handtuch und im Liegen.
Seidentücher bügeln
Nach einer Wäsche wird das Seidentuch am besten gebügelt, solange es noch gut feucht ist. Das Bügeleisen wird dafür auf die kleinste Stufe eingestellt und die Dampffunktion ausgeschaltet. Dann wird das Seidentuch von links gebügelt. Wichtig ist, das Bügeleisen ständig in Bewegung zu halten. Bleibt es zu lange an einer Stelle, kann die Seide verbrennen.
Ist das Seidentuch trocken, wird es mit einem gleichmäßig angefeuchteten Tuch abgedeckt. Über dieses Tuch wird dann bei kleiner Temperatur gebügelt. Die Seide mit Wasser zu besprühen, um sie auf diese Weise anzufeuchten, ist keine gute Idee. Denn die Wassertropfen könnten unschöne Wasserflecken verursachen, die auch durch eine erneute Wäsche nicht mehr verschwinden.
Ist das Seidentuch noch nass, kann es ebenfalls mit einem leicht feuchten Tuch abgedeckt und dann bei größerer Wärme trockengebügelt werden. Auch hier ist aber wichtig, das Bügeleisen schnell und großflächig über das Tuch zu bewegen, damit das Seidentuch nicht verbrennt.
Seidentücher aufbewahren
Seidentücher reagieren recht empfindlich auf direkte Sonneneinstrahlung. Sie kann die Farben ausbleichen und die Seidenfasern brüchig werden lassen. Aus diesem Grund sollten Seidentücher an einem lichtgeschützten Ort wie beispielsweise dem geschlossenen Kleiderschrank oder in einer Schublade aufbewahrt werden.
Dabei ist eine Möglichkeit, die Seidentücher über einen gepolsterten Hosenbügel zu legen oder locker um einen Kleiderbügel zu drapieren. Knoten sollten vor dem Verräumen natürlich geöffnet werden. Eine andere Möglichkeit ist, die Seidentücher locker zu falten oder aufzurollen und in einer Schublade zu verstauen. In diesem Fall ist aber wichtig, dass keine scharfen Faltkanten vorhanden sind und dass die Seidentücher nicht von anderen Stoffen oder Gegenständen beschwert werden.
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