Seidenraupe

Seidenraupe

Die Seidenraupe ist das Tier, das die Seidenfäden produziert, aus denen die Seide hergestellt wird. Anfänglich ist die Seidenraupe, die als Larve des Seidenspinners aus Eiern schlüpft, gefärbt, nimmt jedoch nach ihrer ersten Häutung eine weißliche Farbe an. Nach etwa dreißig Tagen und nachdem die Seidenraupe sich viermal gehäutet hat, ist sie ausgewachsen und hat etwa die Größe und Dicke von einem Zeigefinger erreicht.

Nun beginnt sie, sich einzuspinnen, also einen Kokon zu bilden, der sie während der Zeit schützt, in der sie sich von der Raupe zu einem Schmetterling entwickelt. Dazu sondert die Seidenraupe ein Sekret aus Eiweiß ab, das an der Luft erstarrt. Durch charakteristische Kopfbewegungen legt sich der endlose, bis zu 1000 Meter lange Seidenfaden in Windungen um ihren Körper, bis sie vollständig von dem Kokon umgeben ist.

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Hier eine Video-Dokumentation zu Seidenraupen:

 

Dieser Kokon ist länglich und oval und  je nach Rasse gelb, gründlich oder weiß. Zunächst ist die Raupe noch aktiv, nach etwa acht Tagen verpuppt sich die Raupe. Um Zuchtseide zu gewinnen, werden die Kokons etwa zehn nach ihrer Fertigstellung in kochendheißes Wasser gelegt oder mit Wasserdampf behandelt, wodurch die Raupen absterben. Die Seidenfäden werden vorsichtig abgewickelt, gereinigt und zu Garnen versponnen. Durch das Verweben dieser Garne entstehen sehr glatte, feine, weiche und leichte Stoffe mit einer glatten, glänzenden Oberfläche, einem fülligen Griff und einem Weichfließenden Fall. Im Unterschied dazu wird Wildseide erst dann gewonnen, wenn die Raupen bereits ausgeschlüpft sind.

Beim Ausschlüpfen fressen die Raupen ein Loch in den Kokon, indem sie die Fäden mit ihrem bräunlich-gelben Speichel auflösen. Wildseide ist daher etwas unregelmäßiger und glänzt eher matt, ist jedoch robuster als Zuchtseide. Seidene Textilien sind sehr reißfest, dehnbar und  ähneln in ihrem Aufbau der menschlichen Haut.

Allerdings ist die Seide in ihrer Pflege recht anspruchsvoll, wird beispielsweise nur mit alkalifreien Waschmitteln und maximal lauwarm gewaschen. Um die Farben zu beleben und der Seide Spannkraft zu verleihen, kann etwas Essig beigemischt werden, frische Fettflecken lassen sich mit Backpulver, das aufgestreut wird, entfernen.

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Seidenmalerei und für Seidenstoffe:

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