Schiene, Seilsystem oder Stange für Seidenvorhänge? Teil 2

Schiene, Seilsystem oder Stange für Seidenvorhänge? Teil 2

Ohne Fenster wäre eine Wohnung ganz schön trist und ungemütlich. Doch ein Raum mit nackten Fenstern wirkt auch nicht unbedingt wohnlich. Außerdem schützen Vorhänge und Gardinen vor neugierigen Blicken und verdunkeln den Raum bei Bedarf. Nur müssen die Vorhänge auch irgendwie befestigt werden. Und hier eine Entscheidung zu treffen, ist mitunter gar nicht so einfach.

Anzeige

Schiene, Seilsystem oder Stange für Seidenvorhänge Teil 2

Denn nicht jedes Befestigungssystem eignet sich für jeden Raum. Neben den baulichen Gegebenheiten spielen außerdem der Einrichtungsstil und die gewünschte Optik eine Rolle.

Die Vorhänge selbst fallen ebenfalls ins Gewicht. Schwere und blickdichte Seidenvorhänge wollen schließlich anders in Szene gesetzt werden als hauchzarte, fließende Seidengardinen.

In einem zweiteiligen Beitrag haben wir Infos und Tipps rund um Aufhängesysteme für Seidenvorhänge zusammengestellt. Dabei haben wir uns in Teil 1 Deckenschienen und Seilsysteme näher angeschaut.

Hier ist Teil 2!:

 

Die Vorhangstange

Eine Gardinenstange bietet nicht nur eine Befestigungsmöglichkeit für die Seidenvorhänge, sondern wird selbst zu einem Stilelement. Das kann ein Vorteil sein, weil die Stange für einen zusätzlichen Hingucker sorgen kann. Andersherum kann die Stange aber auch sehr dominieren und bei einem Wechsel der Einrichtung zum Problem werden.

Im Prinzip gibt es deshalb zwei Möglichkeiten. Entweder die Vorhangstange wird so ausgewählt, dass sie von der Farbe und dem Material her zu den Möbeln passt.

Die ganze Einrichtung im Raum fügt sich dadurch zu einem harmonischen Gesamtbild zusammen. Oder die Gardinenstange wird auf die Art des Fensters, den Fensterrahmen, die Fenstergriffe und die Scharniere abgestimmt. Dadurch harmoniert sie in erster Linie mit dem Gebäude und weniger mit der Einrichtung.

Auf keinen Fall sollte die Gardinenstange aber eine Farbe haben oder aus Materialien bestehen, die sich nirgends im Raum finden, weder in der Möblierung noch am Fenster.

Das hätte nämlich zur Folge, dass die Stange wie ein Fremdkörper wirkt, der irgendwie nicht richtig in den Raum zu gehören scheint.

 

Riesige Auswahl

Gardinenstangen gibt es in unzähligen Varianten. So können die Stangen als solches rund oder eckig sein. Sie können ganz schlicht daherkommen oder Endknäufe haben, die ihrerseits einfach, modern, verspielt oder extravagant gestaltet sind. Die gängigsten Materialien sind Metall und Holz. Doch genauso gibt es die Stangen und die Endstücke auch aus Kunststoff.

Ähnlich wie bei den Deckenschienen stehen außerdem ein- und zweiläufige Gardinenstangen zur Auswahl. Einfache Gardinenstangen sind für Vorhänge gedacht, die aus einer Stofflage bestehen. Die zweiläufigen Varianten können Gardinen oder Vorhänge aufnehmen, die in zwei Lagen hintereinander angeordnet sind.

Da jede Stofflage ihre eigene Stange hat, können sie unabhängig voneinander verschoben werden. Besteht ein Vorhang aber aus drei oder mehr Schichten, ist eine Schiene die bessere Wahl. Es gibt zwar auch dreiläufige Gardinenstangen. Allerdings sind sie sehr mächtig und für einen normalen Wohnraum zu wuchtig.  

Bei Gardinenstangen denken die meisten an recht große und lange Stangen, die über dem Fenster montiert sind. Doch das muss nicht immer so sein. Denn genauso sind dünne und kurze Stangen erhältlich, die direkt auf dem Fensterrahmen befestigt werden.

Zusammen mit halbhohen Seidengardinen oder schmalen Bistrogardinen sorgen sie für eine schöne Optik und bieten gleichzeitig einen zuverlässigen Schutz vor neugierigen Blicken.

Besucher lesen auch gerade folgenden Beitrag:  Anleitungen: Einen Seidenschal als Turban wickeln oder binden

 

Verschiedene Hängevarianten für die Seidenvorhänge

Ob romantischer Landhausstil oder kühler Industrielook: Für praktisch jeden Einrichtungsstil lässt sich eine passende Gardinenstange finden. Neben der großen Auswahl ist ein weiterer Pluspunkt, dass die Vorhänge in verschiedenen Varianten inszeniert werden können.

Vorhänge, die für Gardinenstangen konzipiert sind, sind oft mit Schlaufen ausgestattet. Diese sogenannten Schlaufenschals können aus blickdichten oder leichten, transparenten Seidenstoffen bestehen und werden einfach über die Schlaufen auf der Stange befestigt.

Moderner wirkt der Look, wenn in den Stoff Ösen aus Metall eingearbeitet sind. Vor allem schlichte und einfarbige Seidenvorhänge kommen so prima zur Geltung. Die Ösen lassen einen eher zufälligen Faltenwurf entstehen, der davon abhängt, wie sehr der Stoff zusammengeschoben wird.

Wer hier ein bisschen nachhelfen möchte, kann leere Toilettenpapierrollen in Stücke schneiden und zusammen mit dem Stoff auf die Stange auffädeln. Die Papprollen funktionieren dann wie Distanzstücke und sorgen beim geöffneten Vorhang für gleichmäßige Wellen.

Eine andere Möglichkeit sind Clips. Sie werden einfach am Vorhang angeknipst und anschließend auf der Stange eingehängt. Umständliche Näharbeiten sind dadurch nicht notwendig. Auch wenn der Vorhang zu lang ist, muss er nicht gekürzt werden.

Stattdessen wird er nur auf die gewünschte Länge umschlagen und mit den Clips fixiert. Gleiches gilt, wenn ein bestimmter Faltenwurf gewünscht ist. Anstelle eines Faltenbands kann der Stoff einfach entsprechend drapiert und die Falte mit einem Clip gesichert werden.

Vor allem empfindliche Seidenstoffe, die beim Nähen viel Fingerspitzengefühl erfordern, profitieren von dieser Aufhängungsart. 

 

Mittelträger als Nachteil

Bei sehr breiten Fenstern oder größeren Spannweiten bei großzügigen Fensterfronten brauchen Gardinenstangen Mittelträger. Andernfalls würden sie sich im Laufe der Zeit durchbiegen.

Die Mittelträger müssen dann so platziert sein, dass sie die Stangen samt Vorhängen einerseits sicher halten und andererseits das Bild nicht stören. Außerdem sollten die Vorhänge und Gardinen trotz Mittelträger an die gewünschten Stellen geschoben und geschlossen werden können.

Je nach Fenstersituation kann es aber schwierig werden, die richtigen Positionen für die Mittelträger zu finden. Teilweise wären auch einfach zu viele Träger notwendig. In solchen Fällen ist eine Deckenschiene die bessere Lösung.

 

Kombination aus Stange und Schiene

Eine spezielle Aufhängung ist eine Schiene, die an einer Stange oder einem flachen Profil befestigt ist. Diese Lösung bietet sich an, wenn der Vorhang um eine Kurve verläuft und beliebig verschiebbar sein soll, die Decke für eine normale Schleuderschiene aber zu hoch oder nicht geeignet ist.

Durch eine abgehängte Vorhangschiene ergibt sich der Vorteil, dass der Seidenstoff über die gesamte Länge bewegt werden kann. Denn Mittelträger sind nicht im Weg. Wie tief die Schiene abgehängt wird, kann außerdem vom fertigen Vorhang abhängig gemacht werden.

Dieses Aufhängungssystem findet sich oft in Behandlungsräumen, in denen die Bereiche für Kunden oder Patienten bei Bedarf optisch und räumlich abgetrennt werden sollen.

Doch auch in der Wohnung kann die Stange-Schiene-Lösung interessant sein. Etwa dann, wenn ein Vorhang in Rundungen oder über mehrere Ecken verlaufen soll, wenn die Raumhöhe sehr groß ist oder wenn ein Raum im Raum entstehen soll.

Mehr Anleitungen, Tipps, Ratgeber und Vorlagen:

Thema: Schiene, Seilsystem oder Stange für Seidenvorhänge? Teil 2

-

Übersicht:
Fachartikel
Verzeichnis
Über uns


seidenstoffe98

Redakteure
FB/Twitter

Veröffentlicht von

Redakteure

Hier schreiben Michael Husmann, Geschäftsinhaber einer B2B Stoffhandel Firma, die Künstlerin Elke Bornholt, mit einem Faible für Seidenmalerei und Bastelarbeiten, Karina Notzko, - Schneidermeisterin, die Youtuberin Sevilart ( Deko, Bastel und Kreativ-Videos) sowie Christian & Ferya Gülcan (Fashionexpertin), - Künstler (Maltechniken) Inhaber Koozal Galerie & Design (auch Import & Handel Seidenwaren), Betreiber der Webseite und Redakteure. Wir möchten alles Wissenswerte rund um Seide, Seidenmalerei und Mode aus Seidenstoffen vermitteln.

Kommentar verfassen